Annette Pehnt, vielfach preisgekrönt, zählt zu den wichtigsten deutschsprachigen Autorinnen. Ihr bewegender, traurig anmutiger dritter Roman erzählt von der Verzweiflung und der Unsicherheit angesichts des Todes.
»Eine abgründige Anmut kennzeichnet Annette Pehnts Prosa. Federleicht kommt sie daher«, schreibt die »Neue Zürcher Zeitung« über sie. Nun legt Annette Pehnt ihren dritten Roman vor, ein Buch über ein großes Tabu, das Ende unseres Lebens und das Sterben: Die meisten kommen am Wochenende, gut frisierte Töchter und Söhne, Schwiegertöchter und Enkel mit geputzten Schuhen. Schuld, Scham, Fürsorge und Peinlichkeit treiben sie her ins Altersheim »Haus Ulmen«, in das Leben zwischen Kirschkuchen und Hohem C. In Haus Ulmen herrschen eigene Spielregeln, vergeht die Zeit anders als in der Welt draußen. Hier, wo das Leben zerfasert, herrscht das endgültige Jetzt. Das spürt auch Ernst, der seinen Vater besucht, den Professor. Immer dienstags kommt er ins Haus Ulmen, genau wie Regina. Überrascht, leidenschaftlich klammern die beiden sich aneinander.
»Eine abgründige Anmut kennzeichnet Annette Pehnts Prosa. Federleicht kommt sie daher«, schreibt die »Neue Zürcher Zeitung« über sie. Nun legt Annette Pehnt ihren dritten Roman vor, ein Buch über ein großes Tabu, das Ende unseres Lebens und das Sterben: Die meisten kommen am Wochenende, gut frisierte Töchter und Söhne, Schwiegertöchter und Enkel mit geputzten Schuhen. Schuld, Scham, Fürsorge und Peinlichkeit treiben sie her ins Altersheim »Haus Ulmen«, in das Leben zwischen Kirschkuchen und Hohem C. In Haus Ulmen herrschen eigene Spielregeln, vergeht die Zeit anders als in der Welt draußen. Hier, wo das Leben zerfasert, herrscht das endgültige Jetzt. Das spürt auch Ernst, der seinen Vater besucht, den Professor. Immer dienstags kommt er ins Haus Ulmen, genau wie Regina. Überrascht, leidenschaftlich klammern die beiden sich aneinander.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.01.2007Die Heimleitung sieht das gar nicht gern
Schauplatz Altenheim: Annette Pehnt erzählt in ihrem Roman "Haus der Schildkröten" von den Nöten der Alten und ihrer Kinder - geduldig, unerbittlich und mit abgründiger Anmut.
Wolfgang Schneider
Man könnte annehmen, die Literatur beschäftige sich mit den menschlichen Konflikten und Tragödien proportional zu deren Relevanz im wirklichen Leben. Aber während die Leiden der jungen Verliebten unendlich oft abgehandelt wurden, bleiben viele Qualen der Alten literarisch ungespiegelt. Millionen erkranken an heimtückischen, oft zum Tode führenden Krankheiten - die Literatur schert sich darum vergleichsweise wenig, denn: Wer will das lesen? So gibt es, von Annegret Helds "Die letzten Dinge" einmal abgesehen, kaum Romane, deren Schauplatz das Altersheim ist.
Einen Altersheimroman zu schreiben ist ein Risiko, und wenn Annette Pehnt es eingegangen ist, dann mag die Erwägung eine Rolle gespielt haben, dass ein solches Buch angesichts der derzeitigen Altersdebatte mit einiger Beachtung rechnen kann. Im übrigen macht Annette Pehnt in "Haus der Schildkröten" nicht die Alten zu Zentralfiguren, sondern deren Kinder. Regina besucht jeden Dienstag in "Haus Ulmen" ihre von einem Schlaganfall gezeichnete Mutter, die - stolz, eigensinnig, manchmal auch ein bisschen böswillig - ihren Namen zu Recht trägt: Frau von Kanter. Auch für Ernst Sander ist dienstags Besuchstag. Sein Vater, der "Professor", lebt im Heim. Er sieht immer noch aus wie der Gastredner einer internationalen Konferenz und beherrscht die Gebärden und Rituale des Professorenlebens, aber es ist nur die Fassade einer vom Gedächtnisschwund entkernten Existenz. Der Sohn hat ihm einen Schreibtisch ins Heimzimmer gestellt, an dem er den Wissenschaftsbetrieb simulieren kann. Ständig und überall geht er seinen Gedanken nach, kann jedoch keinen mehr behalten.
Gelegentlich verspeist er dann auf der Terrasse einen Meisenknödel, der sich im Magen mit der Schwarzwälder-Kirsch-Torte zu einer unguten Mischung verklumpt. "Kommen Sie, alter Freund", begrüßt er den Sohn, den er nicht mehr erkennt. Kaum aber, dass Ernst den Unzurechnungsfähigen mit Ammenmärchen beruhigt, konfrontiert der ihn mit einem Lichtblitz zutreffender Erinnerungen: "Red' keinen Unsinn." Da kann man nur viel falsch machen. Fürsorge, Schuld und Scham - das sind die gemischten Gefühle der Kinder.
Auf dem Parkplatz von Haus Ulmen kommen sich Ernst und Regina näher, bei der Erleichterungszigarette nach erfüllter Besuchspflicht. "Bevor ich in ein Heim gehe, bringe ich mich um", meint Ernst. Der Leser möchte sich ihm anschließen angesichts der akkuraten Beschreibung von Haus Ulmen und seiner Atmosphäre: Inkontinenz und Spitzendeckchen. Wir sehen, wie der Bastelkreis Herbstblätter auf Schnüre zieht, wie mit Weihnachtsliedern und Polkatanz gegen den Trübsinn angegangen und dabei oft nur eine tiefere Form von Traurigkeit erzeugt wird, gegen welche die Besucher verzweifelt anklatschen. Die Lebensfreude findet ihre allerletzte Verteidigungslinie in den Torten und Kuchen, an denen es nie mangelt.
Wer nun hofft, Regina und Ernst würden uns an den übrigen Wochentagen mit erfreulicheren Eindrücken versorgen, sieht sich getäuscht. Auch die mitten im Leben Stehenden geben in diesem Familienzerfallsroman gebeugte Figuren ab. Regina ist kinderlos geblieben, ihre Liebesversuche und Kontaktanbahnungen nehmen meistens einen absonderlichen Verlauf. Zum Friseur geht sie nur, weil sie eine männliche Hand auf der Kopfhaut spüren will. Ernst ist geschieden, die Tochter Lili im Kindergartenalter; an den Wochenenden führt sie Klage über die Situation, wobei "ihr rätselhafter tränenfreier Kummer am frühen Abend" den Vater noch mehr erschüttert als das Wimmern, Weinen und Geschrei, in welches das Kind etwas zu oft ausbricht.
Wie in den Romanen Peter Stamms oder Katharina Hackers erscheinen die Vierzigjährigen auch bei Annette Pehnt frühalt, fahl und bleich. Mag ja sein, dass der muntere Methusalem ein Prototyp unserer Epoche ist. Zugleich aber wird die Emfindlichkeit gegenüber Verfallserscheinungen größer. Regina kommt sich schon zu alt vor für die Liebe, sie leidet unter der "wulstigen Orangenhaut an den Oberschenkeln". Ernst hadert mit Bauchansatz, knotigen Knien und seinen "kleinen, haarfreien Männerbrüsten".
Wir ahnen es: Aus den beiden wird ein Paar. Trotz alledem. Erotische Nebenwirkungen auf den Leser werden dabei zwar nicht erzielt; aber es ist beeindruckend zu lesen, wie die beiden gegen ihre Unvollkommenheiten und Depressionen anlieben. Ein gemeinsamer Urlaub führt sie weit weg von der Altersheimmisere. Die Ferienanlage in Malaysia ist allerdings bei genauem Hinsehen eine raffinierte Spiegelung von Haus Ulmen. Auch hier wird gesorgt und gepflegt, wenn etwa ein Gast versehentlich in eine Qualle geschwommen ist. Die Kellner stehen "in schattigen Grüppchen" beisammen und denken sich ihren Teil über die Gäste.
Die Liebesgeschichte von Ernst und Regina findet im Altersheim noch eine gespenstische Entsprechung. Zwischen Frau Hint und Herrn Lukan, dem im Rollstuhl brausend vor sich hinschnarchenden Vollpflegefall, bahnt sich eine Romanze an. Frau Hint versteht sich auf das erotische Pars pro toto und bemächtigt sich eines Tages still und heimlich der gepflegten Hände des alten Mannes. Besonders die "appetitlichen" Fingernägel haben es ihr angetan. Die beiden rücken zusammen: "In Herrn Lukans Bad hat sie neben seinen Windeln ihre eigenen Feuchttücher bereitgestellt." Die Heimleitung sieht das nicht gern.
"Haus der Schildkröten" ist nicht gerade ein aufbauendes Buch. Allerdings pflegt die Autorin keine plakative Morbidität. So zeugt es von ihrem Kunstverstand, dass sich - gegen die Erwartung des Lesers - kein Todesfall ereignet. Mit abgründiger Anmut mischte Annette Pehnt in ihren beiden ersten Romanen das romantische mit dem realistischen Element, das Verspielte, Versponnene mit dem Konkreten, Nüchternen. Viel Lob bekam sie für ihr Debüt "Ich muß los", die Geschichte eines geigenden Sonderlings; merkwürdige Lebenswelten schilderte sie auch in "Insel 36". In der Beschreibung von Haus Ulmen setzt sich diese Erzählvorliebe fort, mit einem Unterschied: Hier wird auf alle pittoreske Skurrilität verzichtet. Der Stil ist bestimmt von einer geduldigen, unerbittlichen Genauigkeit, die alle Trostlosigkeit aufsaugt wie Herr Lukan den Butterkuchengeruch. Eine Genauigkeit, die ohne jene makabren Pointen auskommt, mit denen sich viele über die menschliche Hinfälligkeit hinweghelfen, solange sie selbst noch genügend Distanz dazu haben.
- Annette Pehnt: "Haus der Schildkröten". Roman . Piper Verlag, München 2006. 184 S., geb., 16,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Schauplatz Altenheim: Annette Pehnt erzählt in ihrem Roman "Haus der Schildkröten" von den Nöten der Alten und ihrer Kinder - geduldig, unerbittlich und mit abgründiger Anmut.
Wolfgang Schneider
Man könnte annehmen, die Literatur beschäftige sich mit den menschlichen Konflikten und Tragödien proportional zu deren Relevanz im wirklichen Leben. Aber während die Leiden der jungen Verliebten unendlich oft abgehandelt wurden, bleiben viele Qualen der Alten literarisch ungespiegelt. Millionen erkranken an heimtückischen, oft zum Tode führenden Krankheiten - die Literatur schert sich darum vergleichsweise wenig, denn: Wer will das lesen? So gibt es, von Annegret Helds "Die letzten Dinge" einmal abgesehen, kaum Romane, deren Schauplatz das Altersheim ist.
Einen Altersheimroman zu schreiben ist ein Risiko, und wenn Annette Pehnt es eingegangen ist, dann mag die Erwägung eine Rolle gespielt haben, dass ein solches Buch angesichts der derzeitigen Altersdebatte mit einiger Beachtung rechnen kann. Im übrigen macht Annette Pehnt in "Haus der Schildkröten" nicht die Alten zu Zentralfiguren, sondern deren Kinder. Regina besucht jeden Dienstag in "Haus Ulmen" ihre von einem Schlaganfall gezeichnete Mutter, die - stolz, eigensinnig, manchmal auch ein bisschen böswillig - ihren Namen zu Recht trägt: Frau von Kanter. Auch für Ernst Sander ist dienstags Besuchstag. Sein Vater, der "Professor", lebt im Heim. Er sieht immer noch aus wie der Gastredner einer internationalen Konferenz und beherrscht die Gebärden und Rituale des Professorenlebens, aber es ist nur die Fassade einer vom Gedächtnisschwund entkernten Existenz. Der Sohn hat ihm einen Schreibtisch ins Heimzimmer gestellt, an dem er den Wissenschaftsbetrieb simulieren kann. Ständig und überall geht er seinen Gedanken nach, kann jedoch keinen mehr behalten.
Gelegentlich verspeist er dann auf der Terrasse einen Meisenknödel, der sich im Magen mit der Schwarzwälder-Kirsch-Torte zu einer unguten Mischung verklumpt. "Kommen Sie, alter Freund", begrüßt er den Sohn, den er nicht mehr erkennt. Kaum aber, dass Ernst den Unzurechnungsfähigen mit Ammenmärchen beruhigt, konfrontiert der ihn mit einem Lichtblitz zutreffender Erinnerungen: "Red' keinen Unsinn." Da kann man nur viel falsch machen. Fürsorge, Schuld und Scham - das sind die gemischten Gefühle der Kinder.
Auf dem Parkplatz von Haus Ulmen kommen sich Ernst und Regina näher, bei der Erleichterungszigarette nach erfüllter Besuchspflicht. "Bevor ich in ein Heim gehe, bringe ich mich um", meint Ernst. Der Leser möchte sich ihm anschließen angesichts der akkuraten Beschreibung von Haus Ulmen und seiner Atmosphäre: Inkontinenz und Spitzendeckchen. Wir sehen, wie der Bastelkreis Herbstblätter auf Schnüre zieht, wie mit Weihnachtsliedern und Polkatanz gegen den Trübsinn angegangen und dabei oft nur eine tiefere Form von Traurigkeit erzeugt wird, gegen welche die Besucher verzweifelt anklatschen. Die Lebensfreude findet ihre allerletzte Verteidigungslinie in den Torten und Kuchen, an denen es nie mangelt.
Wer nun hofft, Regina und Ernst würden uns an den übrigen Wochentagen mit erfreulicheren Eindrücken versorgen, sieht sich getäuscht. Auch die mitten im Leben Stehenden geben in diesem Familienzerfallsroman gebeugte Figuren ab. Regina ist kinderlos geblieben, ihre Liebesversuche und Kontaktanbahnungen nehmen meistens einen absonderlichen Verlauf. Zum Friseur geht sie nur, weil sie eine männliche Hand auf der Kopfhaut spüren will. Ernst ist geschieden, die Tochter Lili im Kindergartenalter; an den Wochenenden führt sie Klage über die Situation, wobei "ihr rätselhafter tränenfreier Kummer am frühen Abend" den Vater noch mehr erschüttert als das Wimmern, Weinen und Geschrei, in welches das Kind etwas zu oft ausbricht.
Wie in den Romanen Peter Stamms oder Katharina Hackers erscheinen die Vierzigjährigen auch bei Annette Pehnt frühalt, fahl und bleich. Mag ja sein, dass der muntere Methusalem ein Prototyp unserer Epoche ist. Zugleich aber wird die Emfindlichkeit gegenüber Verfallserscheinungen größer. Regina kommt sich schon zu alt vor für die Liebe, sie leidet unter der "wulstigen Orangenhaut an den Oberschenkeln". Ernst hadert mit Bauchansatz, knotigen Knien und seinen "kleinen, haarfreien Männerbrüsten".
Wir ahnen es: Aus den beiden wird ein Paar. Trotz alledem. Erotische Nebenwirkungen auf den Leser werden dabei zwar nicht erzielt; aber es ist beeindruckend zu lesen, wie die beiden gegen ihre Unvollkommenheiten und Depressionen anlieben. Ein gemeinsamer Urlaub führt sie weit weg von der Altersheimmisere. Die Ferienanlage in Malaysia ist allerdings bei genauem Hinsehen eine raffinierte Spiegelung von Haus Ulmen. Auch hier wird gesorgt und gepflegt, wenn etwa ein Gast versehentlich in eine Qualle geschwommen ist. Die Kellner stehen "in schattigen Grüppchen" beisammen und denken sich ihren Teil über die Gäste.
Die Liebesgeschichte von Ernst und Regina findet im Altersheim noch eine gespenstische Entsprechung. Zwischen Frau Hint und Herrn Lukan, dem im Rollstuhl brausend vor sich hinschnarchenden Vollpflegefall, bahnt sich eine Romanze an. Frau Hint versteht sich auf das erotische Pars pro toto und bemächtigt sich eines Tages still und heimlich der gepflegten Hände des alten Mannes. Besonders die "appetitlichen" Fingernägel haben es ihr angetan. Die beiden rücken zusammen: "In Herrn Lukans Bad hat sie neben seinen Windeln ihre eigenen Feuchttücher bereitgestellt." Die Heimleitung sieht das nicht gern.
"Haus der Schildkröten" ist nicht gerade ein aufbauendes Buch. Allerdings pflegt die Autorin keine plakative Morbidität. So zeugt es von ihrem Kunstverstand, dass sich - gegen die Erwartung des Lesers - kein Todesfall ereignet. Mit abgründiger Anmut mischte Annette Pehnt in ihren beiden ersten Romanen das romantische mit dem realistischen Element, das Verspielte, Versponnene mit dem Konkreten, Nüchternen. Viel Lob bekam sie für ihr Debüt "Ich muß los", die Geschichte eines geigenden Sonderlings; merkwürdige Lebenswelten schilderte sie auch in "Insel 36". In der Beschreibung von Haus Ulmen setzt sich diese Erzählvorliebe fort, mit einem Unterschied: Hier wird auf alle pittoreske Skurrilität verzichtet. Der Stil ist bestimmt von einer geduldigen, unerbittlichen Genauigkeit, die alle Trostlosigkeit aufsaugt wie Herr Lukan den Butterkuchengeruch. Eine Genauigkeit, die ohne jene makabren Pointen auskommt, mit denen sich viele über die menschliche Hinfälligkeit hinweghelfen, solange sie selbst noch genügend Distanz dazu haben.
- Annette Pehnt: "Haus der Schildkröten". Roman . Piper Verlag, München 2006. 184 S., geb., 16,90 [Euro].
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Anette Pehnts "Haus der Schildkröten" sei ein Altersheim und ihre Protagonisten zwei Heimbewohner aus bürgerlichem Milieu mit ihren beiden Einzelkindern, die sie jeden Dienstag besuchen kämen. Und da Anette Pehnts Thema, so Rezensentin Petra Kohse, totale "Heillosigkeit" sei, hätten Tochter respektive Sohn ein nicht weniger trostloses Leben zu führen wie Papa respektive Mama im Altersheim. Zum Thema gehöre völlige Immunität in Sachen Verständigung mit den Eltern, und schließlich auch in der sich entwickelnden Beziehung der beiden Schicksalsgefährten. Annette Pehnt dokumentiere das erschreckende zwischenmenschliche Unvermögen zwar mit einer eleganten und witzigen "Rhetorik der Vergeblichkeit", doch ihrer Geschichte fehle die Wärme menschlichen Interesses. So aber erstarre alles in "kaltem Vollzug" und sei zudem vorhersehbar ausweglos.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Annette Pehnts Stil ist bestimmt von einer geduldigen, unerbittlichen Genauigkeit, die alle Trostlosigkeit aufsaugt wie Herr Lukan den Butterkuchengeruch. Eine Genauigkeit, die ohne jene makabren Pointen auskommt, mit denen sich viele über die menschliche Hinfälligkeit hinweghelfen, solange sie selbst noch genügend Distanz dazu haben.« Frankfurter Allgemeine Zeitung