Das Doldertal, ein kleines Tobel im Norden der Stadt Zürich, ist in der Geschichte der modernen Architektur insbesondere bekannt als Wohnsitz des Schweizer Architekturtheoretikers Sigfried Giedion, dessen Buch «Space, Time and Architecture» (1941) als Meilenstein der Geschichtsschreibung der Moderne gilt. 1936 engagiert Giedion sich als Bauherr der beiden Doldertalhäuser von Alfred Roth und Marcel Breuer, die bis heute zu den wichtigsten Werken des Neuen Bauens in der Schweiz zählen. 1959 erbaut sich das Architektenehepaar Flora Steiger-Crawford und Ruedi Steiger ihr Eigenheim im Doldertal, in unmittelbarer Nähe zu den Doldertalhäusern. Crawford und Steiger sind wichtige Vertreter:innen der Schweizerischen Avantgarde, Flora Crawford ist zudem die erste Frau, die an der ETH Zürich ein Architekturdiplom entgegennimmt. Im selben Jahr entsteht direkt neben dem Haus Steiger das Fellowhouse, ein weiterer Bau Alfred Roths. «Haus Steiger 1959. Flora Steiger-Crawford und Rudolf Steiger» bietet erstmalig einen umfangreichen Einblick in die Entstehungsgeschichte dieses Meisterwerks der modernen Schweizer Architektur. Ausführliche Analysen erläutern die den Zentralgrundriss und beschreiben die Chronologie, Typologie und Konstruktion des Baus. Weitere Beiträge beleuchten unter anderem den Bezug zur lokalen Topografie, denn kulturellen Kontext des Baus, sowie wichtige historische und zeitgenössische Referenzen aus der Architektur, darunter auch seine berühmten Nachbarn.