In den 1960er Jahren wurde in Brasilien die Hausarbeit als eine im Wesentlichen weibliche Aufgabe angesehen. Hausarbeit war für Frauen von grundlegender Bedeutung, um als gute Hausfrauen zu gelten, und ihr Glück wurde mit Ehe, Mutterschaft und Hausarbeit in Verbindung gebracht. Verhaltenshandbücher versuchten durch die Verbreitung ihrer Tipps und praktischen Ratschläge, die Bindung zwischen Frauen und dem häuslichen Umfeld zu stärken. Vor diesem Hintergrund erörtert dieses Buch die Wahrnehmung der Verhaltenshandbücher/Ratgeber "Biblioteca do Lar" und "Dicas e Conselhos Práticos para o Lar" sowie der Zeitschrift "O Livro do Lar" in Bezug auf die Hausarbeit. Zu diesem Zweck werden die Modernisierung der Hausfrau und der Hausarbeit sowie die Betonung der Zeitersparnis, des Nutzens und der Haushaltsökonomie untersucht, damit die Hausfrau praktischer und effizienter wird. Es wird versucht zu problematisieren: Welches ist das vorgeschlagene Profil der idealen Hausfrau? Gab es eine Vorstellung von der häuslichen Arbeitsteilung, die für das häusliche Umfeld gedacht war? Wie wird die Hauswirtschaft der Hausfrau präsentiert? Was versteht man unter "Modernität" aus der Sicht der Ratgeber?