Was kann in einem ehemals besetzten Land zu welchem Zeitpunkt als Widerstand erinnert werden und wer kann über diese Erinnerungen sprechen? Das vorliegende Buch beleuchtet das Zusammenwirken von individueller und kollektiver Erinnerung am Beispiel von Darstellungen des Widerstandes norwegischer Frauen gegen die deutsche Besatzung1940-45.Nach 1945 dominierte in Norwegen im Hinblick auf die Besatzungszeit zunächst ein Erzählmuster, das von einem männlich-heroischen Widerstands-Ideal und vom Bild der "Jungs in den Wäldern" geprägt war. Den Erinnerungsdiskursen der Nachkriegszeit war eine Geschlechterordnung eingeschrieben, wonach die Pflicht der patriotischen Norwegerin darin bestand, unter der deutschen Besatzung das Haus in Ordnung zu halten, während die Männer in den Widerstand zogen. Erst Jahrzehnte nach Kriegsende traten Frauen als bewußt handelnde Akteurinnen des Widerstandes öffentlich in Erscheinung und wurden damit zugleich autorisiert, Widerstandsgeschichte(n) zu erzählen.
Die Studie zeichnet nach, wie sich im Gleichklang mit der offiziellen Erinnerungskultur auch individuelle Erinnerungs-Narrationen von Frauen verändern, die am Widerstand teilgenommen haben. Die Analyse ihrer Widerstands-Berichte fördert sexualisierte Subtexte zu Tage und zeigt, daß das Problem nationaler Mythenbildung mit der Integration von Frauen in die Widerstands-Geschichte längst nicht vom Tisch ist. Das Buch berührt somit grundlegende und aktuelle Fragestellungen im Zusammenhang mit der Produktion, den Wirkungsweisen und dem Gebrauch von Erinnerung.
Die Studie zeichnet nach, wie sich im Gleichklang mit der offiziellen Erinnerungskultur auch individuelle Erinnerungs-Narrationen von Frauen verändern, die am Widerstand teilgenommen haben. Die Analyse ihrer Widerstands-Berichte fördert sexualisierte Subtexte zu Tage und zeigt, daß das Problem nationaler Mythenbildung mit der Integration von Frauen in die Widerstands-Geschichte längst nicht vom Tisch ist. Das Buch berührt somit grundlegende und aktuelle Fragestellungen im Zusammenhang mit der Produktion, den Wirkungsweisen und dem Gebrauch von Erinnerung.