Martin Ahrends beschreibt sein Leben als Vater von acht Kindern. Dabei geht es auch um das Armutsrisiko, das die Entscheidung für eigene Kinder mit sich bringt, und um die heikle Ver-einbarkeit von Beruf und Familie. Themen, die auch in Politik und Publizistik eine Rolle spie-len, werden hier gleichsam von innen her bearbeitet. Als freier Autor hatte der Familienvater immer viel zu schreiben, um das Familienschiff über Wasser zu halten. Es lag nahe, vieles von dem, was ihm alltäglich in Küche, Bad und Kinderzimmern vor die Füße fiel, abends zu notieren, um es am nächsten Morgen in ein verkäufliches Textprodukt zu verwandeln. Er und seine große Familie haben auch vom Verkauf dieser Vatergeschichten gelebt, wo sie gedruckt oder gesendet wurden, ist, soweit bekannt, vermerkt.Es werden auch die Verunsicherungen einer Vaterrolle miterzählt, die er mit anderen Vätern seiner Generation (Jahrgang 1951) teilt. Innerfamiliäres Neuland wurde in den vergangenen Jahrzehnten mehr oder weniger bewusst betreten, bestolpert, fluchtartig wieder verlassen. Es gibt viel lebensberatende Literatur, aber kaum authentische Schilderungen von modernem Familienleben unter den Prämissen jener stillen Revolution: der millionenfachen Versuche, in den eigenen vier Wänden "alles anders" zu machen als die Vorfahren. Das Familienleben sozusagen neu zu erfinden.