Schnittstelle zwischen Innen- und Außenwelt
Für den Laien ist es schon schwierig, trockene Haut und fettige Haut voneinander zu unterscheiden. Hautärztin Yael Adler erklärt, warum das so ist. Eindeutige Aussagen sind möglich, wenn die Hautschuppen näher untersucht werden. Ohne genauen Befund ist
keine wirksame Therapie möglich. Und so führt die Selbstbehandlung manchmal zur Verschlimmerung des…mehrSchnittstelle zwischen Innen- und Außenwelt
Für den Laien ist es schon schwierig, trockene Haut und fettige Haut voneinander zu unterscheiden. Hautärztin Yael Adler erklärt, warum das so ist. Eindeutige Aussagen sind möglich, wenn die Hautschuppen näher untersucht werden. Ohne genauen Befund ist keine wirksame Therapie möglich. Und so führt die Selbstbehandlung manchmal zur Verschlimmerung des Ekzems.
Das Buch gliedert sich in 5 Teile. Im ersten Teil des Buches stellt die Autorin ausführlich die drei „Stockwerke“ der Haut vor und erläutert deren Aufbau, Eigenschaften und Abhängigkeiten. Deutlich wird, dass es sich beim Stockwerkmodell, bestehend aus Oberhaut, Lederhaut und Unterhaut, nur um ein grobes Raster handelt, denn die drei Hautschichten lassen sich weiter untergliedern.
Die Leser erfahren, warum es unterschiedliche Hautfarben gibt, warum Frauen von Cellulite betroffen sind und warum Hautcremes keine Falten wegzaubern können. Ihre Wirkstoffe gelangen dank Hautbarriere gar nicht da hin, wo sie hin müssten, um Falten zu straffen. Auch neigen die Menschen dazu, sich zu viel zu waschen und zu oft zu duschen mit der Folge, dass die Haut sehr belastet wird.
Eine starke Belastung erfährt die Haut auch durch intensive Sonnenbestrahlung, wie die Autorin im zweiten Teil des Buches deutlich macht. So angenehm es auch ist in der Sonne zu liegen, so schädlich ist ein Übermaß an Sonnenbestrahlung. „Heute kämpfen wir mit den Folgen des allzu sorglosen Sonnenkontakts. Mit einer Verzögerung von 20 bis 30 Jahren erhalten wir die Quittung und haben den höchsten Hautkrebsstand seit je ….“ (151)
Während der Kontakt mit der Sonne negative Folgen haben kann, hat der Hautkontakt zum Partner bzw. zur Partnerin positive Auswirkungen. Im Gehirn wird Oxytocin ausgeschüttet, was beruhigend wirkt, die soziale Bindung fördert und Ängste reduziert. Zudem wirkt Sex sich positiv auf die Haut aus. Häufig wechselnde Partnerschaften sind dagegen mit Risiken verbunden. Die Autorin klärt über Geschlechtskrankheiten und deren Übertragbarkeit auf.
Eine weitere wichtige Einflussgröße für den Zustand der Haut ist die Ernährung. Die Medizinerin beschreibt Nährstoffe und ihren Einfluss auf die Haut. Zahlreiche Nahrungsmittelallergien sind bekannt. Die Autorin erläutert, wie sich Industriefett und Umweltgifte auswirken können und warum manche Menschen Probleme mit Weizen oder Milchprodukten haben.
Im fünften Teil des Buches, der nur wenige Seiten umfasst, widmet sich die Autorin dem Einfluss der Psyche auf die Haut. Gefühle wirken sich auf der Haut aus und machen den Menschen ungewollt transparent. Die Haut ist das Aushängeschild des Menschen und so ist es auch verständlich, dass Hautkrankheiten für die Betroffenen unangenehm sind.
Der Schwerpunkt des Buches liegt, abgeleitet aus der Länge der Kapitel, beim Aufbau der Haut (Schichtenmodell) und deren Beeinflussung durch Sonne, Körperpflege und Faltenbehandlung. Die Themen Ernährung, Erotik und Psyche sind deutlich kürzer gefasst. Hierzu könnten eigene Bücher geschrieben werden.
„Hautnah“ ist kein typischer Ratgeber, aber auch kein Buch für Fachleute. Es ist ein Buch für Menschen, die sich einen verständlichen Überblick zum Thema verschaffen möchten. „Wer der Haut wirklich Gutes tun will, sollte nicht zu viel tun“ ist eine zentrale Aussage aus dem Buch.