»Der Körper eines erwachsenen Menschen enthält ungefähr fünf Liter Blut. Ein halber Putzeimer voll, mehr nicht. Zudem muss man in Rechnung stellen, dass ein Mensch, dessen Pulsadern geöffnet werden, nicht einmal die Hälfte seines Bluts verliert. Dann versagt das Herz, der Rest bleibt im Körper
zurück und gerinnt im Lauf der folgenden Stunden. Alles in allem konnte der Tote also kaum mehr als zwei…mehr»Der Körper eines erwachsenen Menschen enthält ungefähr fünf Liter Blut. Ein halber Putzeimer voll, mehr nicht. Zudem muss man in Rechnung stellen, dass ein Mensch, dessen Pulsadern geöffnet werden, nicht einmal die Hälfte seines Bluts verliert. Dann versagt das Herz, der Rest bleibt im Körper zurück und gerinnt im Lauf der folgenden Stunden. Alles in allem konnte der Tote also kaum mehr als zwei Liter Blut verloren haben. Aber wenn diese zwei Liter in einem siebzig Quadratmeter großen Raum verteilt sind, der zudem weitgehend in Weiß gehalten ist, dann ist das eine Menge. Schwarzes, geronnenes Blut war das Erste, was ich sah. Überall. Es war eine Schweinerei ohnegleichen.«
So hatte sich Kriminalrat Alexander Gerlach seinen ersten Tag als Leiter der Kriminalpolizei in Heidelberg nicht vorgestellt, hatte viel eher mit einem ruhigen Posten nach seiner Versetzung aus Karlsruhe gerechnet. Und nun steht er vor der Leiche eines grausam ermordeten jungen Mannes, der der Sohn eines bekannten Professors am Uniklinikum ist. Die Klärung des Falls scheint jedoch nicht allzu kompliziert zu sein, bald schon ist ein Verdächtiger in Haft. Doch da geschieht ein weiterer Mord und Alexander erkennt zwei Dinge: 1. Er muss völlig umdenken. Und 2. Ihm läuft die Zeit davon…
Heidelberger Requiem ist der Auftakt zu einer mittlerweile zwölf Bände umfassenden Krimireihe um den Ermittler Alexander Gerlach. Es scheint eine vielversprechende Reihe zu sein, dieser erste Band gefiel mir jedenfalls sehr!
Bei Alexander scheinen sowohl die berufliche, als auch die private Seite zu stimmen, er überzeugt als Ermittler und punktet durch eine Reihe menschlicher Schwächen, die ich teilweise sehr sympathisch fand. In diese Kategorie fallen beispielsweise seine Versuche, als alleinerziehender Vater mit seinen pubertierenden Zwillingsmädchen klarzukommen. Die beiden sind im Team wirklich nicht zu unterschätzen und zusammen mit einigen anderen interessanten Charakteren machten sie mich schwer neugierig auf ihre weitere Entwicklung in späteren Bänden.
Die Ermittlungsarbeit erscheint mir realistisch und Logikfehler konnte ich keine entdecken. Der Krimi bleibt spannend und lässt sich gleichzeitig so schön und leicht lesen, dass man gerne dranbleibt. Als Regionalkrimi tut das Buch ebenfalls „seine Pflicht“ und vermittelt entsprechendes und stimmungsvolles Lokalkolorit.
Fazit: Vielversprechender Auftakt mit einem sehr sympathischen Ermittler. An dieser Reihe bleibe ich gerne dran!