Religion ist dort besonders sichtbar, wo Gemeinschaften Räume als "heilig" ausgewiesen haben. In Tempeln, Synagogen, Kirchen oder Moscheen, aber auch in der Natur finden Menschen oftmals eine besondere Atmosphäre. In verschiedener Weise laden Heilige Räume dazu ein, bestimmte Handlungen durchzuführen, andere aber zu unterlassen. Wie werden Räume zu "heiligen" Räumen? Und wie strukturiert das Medium Raum das Heilige? Die Beiträge verschränken religionswissenschaftliche, theologische sowie kulturwissenschaftliche Perspektiven und zeigen die Fruchtbarkeit dieser Verflechtung für den interreligiösen wie den religiös-säkularen Austausch. Im Rückgriff auf einen weiten Raumbegriff wird gefragt: Inwiefern kann Räumen Heiligkeit zugeordnet werden? Wie wird dies begründet und praktiziert? Wie organisieren Heilige Räume die Verbindung zwischen Transzendenz und Immanenz, zwischen Gott und Mensch oder Menschen untereinander? Heilige Räume kommen dabei auch als besondere Orte religiösen Lernens in den Blick.Der Band bildet nach "Heilige Texte" den zweiten Teil einer Trilogie zu den kulturellen Vermittlungen des Heiligen. Im Zentrum des dritten Teils werden "Heilige Zeiten" stehen.