Dass Joseph Haydn (1732-1809) religiös war, ist historisch belegt. Was aber der große österreichische Komponist wirklich glaubte, blieb weitgehend offen. Jakob Johannes Koch rekonstruiert anhand authetischer Quellen, wie Haydn den weltanschaulichen Spannungsbogen zwischen Spätbarock und Romantik durchschritt. Überdies entziffert der Autor verschlüsselte religiöse Botschaften nicht nur in kirchlichen, sondern auch vermeintlich 'weltlichen' Werken Haydns. So entsteht das klare Bild eines gläubigen, zugleich mündig denkenden Mannes, dessen Spiritualität sich vom naiven Landkind über den aufklärerischen Freimaurer bis hin zum autonomen Lebensweisen entwickelte.