Afrikas Terroristen machen weltweit Schlagzeilen: Im September 2013 attackierte die al-Shabaab-Miliz ein Einkaufszentrum im kenianischen Nairobi und tötete mehr als 60 Menschen. Mali wird von al-Qaida-Zellen aus der Sahara bedroht ein Konflikt, der auch auf die Nachbarländer ausstrahlt. Die EU warnt vor einer "Bedrohung für Europa". Auch die Bundeswehr ist bereits vor Ort. Woher kommen diese Terroristen, warum sind sie so erfolgreich und wie finanzieren sie sich? Marc Engelhardt weist nach, dass Ideologie und Religion oft zweitrangig geworden sind. Söldnertum gehört ebenso zu den Geschäften der Terroristen wie Piraterie, Drogen- und Menschenhandel oder Kidnapping. Eine neue Form der organisierten Kriminalität ist entstanden. Der langjährige Afrika-Korrespondent verbindet eigene Recherchen mit Experteninterviews und Analysen. Sein Überblick reicht vom westafrikanischen Narkostaat Guinea-Bissau über die Boko-Haram-Bewegung in Nigeria bis zur millionenschweren Schmuggelindustrie vonal-Shabaab in Somalia. Ein fundiertes und packend geschriebenes Grundlagenwerk zum neuen Terror in Afrika.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Für Thomas Schmid bringt das Buch des Journalisten Marc Engelhardt etwas Klarheit in Sachen Heiliger Krieg. Dass dahinter vor allem Profitgier steckt, lernt Schmid bei diesem Autor, der sieben Jahre lang Reporter in Nairobi war und in Somalia, Uganda und Mali für sein Buch recherchiert hat. Was hinter radikalen religiösen Bewegungen steckt, organisierte Kriminalität nämlich, Schutzgelderpressung und Schmuggel, erläutert Engelhardt dem Rezensenten. Nach dieser aufschlussreichen Lektüre scheint Schmid die vom Autor ausgegebene Empfehlung, die Finanzquellen der Islamisten trockenzulegen, als bedenkenswerter Lösungsvorschlag.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Vieles, was Engelhardt schildert, hat er hautnah miterlebt. Auch deshalb liest sich seine aufschlussreiche Analyse des neuen Terrors in Afrika oft wie ein Thriller. dpa Literaturdienst In seinem neuen Buch beleuchtet der langjährige Afrika-Korrespondent Marc Engelhardt das "komplexe Wirtschaftssystem des Terrors" auf dem südlichen Kontinent mit einer spannenden Kombination aus Reportage und Analyse. Markus Spörndli, WochenZeitung (WOZ) Marc Engelhardts Verdienst ist es, dass er sich nicht in religionsphilosophische Erörterungen über die Natur und die Urgründe des religiösen Fanatismus verliert. Er hat sich auf seinen zahlreichen Recherchereisen in die gefährlichsten Gebiete des Kontinents genau angesehen, wie Terror finanziert wird. Nämlich durch eine sehr unheilige Allianz von Politik und Organisiertem Verbrechen. Sylke Tempel, Deutschlandradio Kultur, Lesart "Heiliger Krieg - heiliger Profit" ist in seiner Mischung aus Reportage und Hintergrundanalyse so spannend zu lesen wie ein Thriller. David Signer, Neue Zürcher Zeitung