Der "Corpo Santo" ist ein amazonisches sozio-religiöses Phänomen, das in der Region des Lago do Mimiá, in der Gemeinde Coari, im Bundesstaat Amazonas beobachtet wird. Das Buch basiert auf der Magisterarbeit des Autors und versucht, einen soziokulturellen Aspekt zu beleuchten, der von den Medien und der hegemonialen Gesellschaft wenig gesehen und/oder anerkannt wird: die Volksreligiosität der Caboclos am Amazonas. Neben der Enthüllung des Phänomens "Corpo Santo" (Heiliger Körper), bringt die Arbeit als Motto die symbolische Wirksamkeit der Kommunikation mit dem Heiligen. Und es offenbart uns, wie die reibeirinhos (vor allem die Bewohner der Terra Preta Gemeinde) auf handwerkliche Weise immerwährende Verbindungen der Kommunikation mit einem göttlichen Wesen weben. Eine Präsenz, die über die menschliche Materialität des irdischen Lebens hinausgeht und die Dogmen der gelehrten, institutionalisierten Religion unterläuft. Der erste Teil des Buches ist theoretisch dicht und präsentiert die wichtigsten theoretischen Grundlagen, die der Autor zur Darstellung und Interpretation des Phänomens gewählt hat. In den letzten Kapiteln kommt jedoch das wahre Juwel dieses akademischen Einfalls zum Vorschein: die Erzählungen der beteiligten sozialen Akteure, die dieses Werk mit all der Weisheit ihrer Mündlichkeit erhellen.