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Ob in der Frauenmedizin, Orthopädie oder Krebsvorsorge: Arzneimittel, Diagnosen und Therapien sind oft keine medizinischen Notwendigkeiten, sondern resultieren aus Irrtümern, Trugschlüssen - und finanziellen Interessen. Viele Mediziner muten ihren Patienten Operationen zu, denen sie sich selbst nie unterziehen würden. Denn sie wissen am besten, welcher Eingriff wirklich notwendig ist, welche Behandlung ihren Patienten tatsächlich hilft. Und welche nur ihrem Geldbeutel.
»Kurzum: beste Lektüre fürs Wartezimmer.« Brigitte
»Fazit: Wissen ist die beste Medizin. Nach der Lektüre des Buches
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Produktbeschreibung
Ob in der Frauenmedizin, Orthopädie oder Krebsvorsorge: Arzneimittel, Diagnosen und Therapien sind oft keine medizinischen Notwendigkeiten, sondern resultieren aus Irrtümern, Trugschlüssen - und finanziellen Interessen. Viele Mediziner muten ihren Patienten Operationen zu, denen sie sich selbst nie unterziehen würden. Denn sie wissen am besten, welcher Eingriff wirklich notwendig ist, welche Behandlung ihren Patienten tatsächlich hilft. Und welche nur ihrem Geldbeutel.
»Kurzum: beste Lektüre fürs Wartezimmer.« Brigitte
»Fazit: Wissen ist die beste Medizin. Nach der Lektüre des Buches überlegt man gründlicher, ob man sich unters Messer legt.« Stern Gesund Leben
Über 20 Wochen auf der Spiegel-Bestsellerliste
Über 50.000 verkaufte HC

Leseprobe:
Vorwort:

Voltaire zufolge besteht die Kunst der Ärzte darin, den Patienten so lange zu amüsieren, bis die Natur ihn heilt. Heute wird die Erkenntnis des französischen Philosophen ins Gegenteil verkehrt: Die moderne Medizin redet dem Menschen ein, die Natur schlage ihn mit immer neuen Krankheiten, die nur von Ärzten geheilt werden könnten. Weil jede Kultur und jedes Volk ihre eigenen Leiden hervorbringt, galt Krankheit bis vor kurzem noch als ein soziales Phänomen. Hier berichte ich, wie sich das in Deutschland und in den anderen Industriestaaten gewandelt hat: Heute erfinden pharmazeutische Firmen und medizinische Interessenverbände Leiden - Krankheit wird zum Industrieprodukt. Dazu münzen Firmen und Verbände normale Prozesse des Daseins um in die medizinische Probleme, sie medikalisieren das Leben.
Wie weit dieser Prozess schon fortgeschritten ist und wie gravierend er sich auswirkt auf unsere Gesellschaft, unser Gesundheitssystem und auf jeden einzelnen von uns - darüber wurde bisher kaum geredet und noch nie gestritten. Dieses Buch will das ändern. Es beschreibt nach welchen Regeln der Ausverkauf der Gesundheit funktioniert und wie wir uns davor schützen können.
Die Krankheitserfinder haben wir bisher aus zwei Gründen übersehen. Einerseits werden Pharmafirmen und Ärzte nicht müde zu behaupten, es seien ja die Menschen selbst, die zu ihnen kämen und nach Therapie verlangten. Dieses Argument ist eine billige Ausrede. Fraglos ist den Menschen das Streben nach Gesundheit angeboren. Doch die Krankheitserfinder nähren dieses Verlangen, berechnen es für ihre Zwecke und nutzen es gezielt aus.
Zum anderen operieren Krankheitserfinder im Verborgenen und haben sich aus diesem Grund bisher einer umfassenden Beschreibung entziehen können. Dass ich nun als Nichtmediziner den Versuch einer Darstellung unternehme, wäre der schwächste Einwand gegen dieses Buch. Ich bin Naturwissenschaftler und Journalist. Das Aufstöbern schwer zugänglicher Fakten und Studien macht meinem Beruf aus. Ich verfüge über ein Jahrzehnt Berufserfahrung in Medizinredaktionen, anfangs beim Stern und der Zeit, jetzt beim Spiegel. Neben Beispielen aus dem deutschsprachigen Raum habe ich auch angelsächsische Quellen ausgewertet, zumal das Konstruieren und Vermarkten von Krankheiten ein globaler Trend ist.
Viele der Forschungsarbeiten und Ansichten, die ich in diesem Buch präsentiere, stammen überdies von Ärzten selbst. Ihre Studien und Kommentare stehen allerdings verstreut in Fachzeitschriften und sind deshalb von der Öffentlichkeit bisher so gut wie nicht wahrgenommen worden. Mein Ziel war es, das Wissen um das Erfinden von Krankheiten in einem Buch zu vereinen, das schnell und allgemein verständlich informiert.
Auch von einer Gegenbewegung berichtet dieses Buch. Eine große und meiner Wahrnehmung nach wachsende Zahl von Medizinern rebelliert gegen die von der Industrie und ihren ärztlichen Helfern betriebene Medikalisierung des Lebens. Ihnen ist das ärztliche Ethos allemal mehr wert als die trübe Aussicht, gesunde Menschen für krank zu verkaufen. Ihnen missfällt die schleichende Umwandlung der Arztpraxen in Verkaufsstätten.
Mit diesen kritischen Ärzten verbindet mich, dass ich keinesfalls gegen die Pharmaindustrie bin und auch nicht gegen die moderne Medizin. Ich lasse mich gegen die Grippe impfen und gehe zur Krebsvorsorge. Das Dilemma liegt darin, dass die Medizin ein Ausmaß angenommen hat, das es einem schwer macht, die eigenen Gesundheit zu erkennen. Das war der Auslöser für dieses Buch. Ich habe es geschrieben, weil ich gesund bleiben will.
Autorenporträt
Jörg Blech, geboren 1966, studierte Biologie und Biochemie in Deutschland und England. Er hat die Hamburger Journalistenschule besucht und ist seit 1994 Medizin- und Wissenschaftsredakteur, zunächst beim »Stern«, dann bei der"Zeit". Seit 1999 arbeitet er für den SPIEGEL, seit 2005 als desssen Wissenschaftskorrespondent in Boston. Sein Buch »Die Krankheitserfinder« war 40 Wochen auf der SPIEGEL-Bestsellerliste und erscheint in zehn Sprachen.