In den 1950er und -60er Jahren erlebte die Bundesrepublik Deutschland einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung. Um den großen Bedarf an Arbeitskräften decken zu können, holte die BRD über Anwerbeabkommen ausländische Arbeitnehmer ins Land.Auch am Wirtschaftsstandort Ravensburg waren die Betriebe auf sogenannte Gastarbeiter angewiesen. Sie kamen aus Italien, Spanien, Griechenland, Türkei, Portugal und dem ehemaligen Jugoslawien. Die Fluktuation war hoch, doch viele blieben in Deutschland: Ein Aufenthalt auf Zeit sollte es werden, es wurde ein Leben zwischen deutschem Alltag und der Sehnsucht nach der Heimat. Der vorliegende Band geht am Beispiel ausländischer Arbeitnehmer in Ravensburg den Gründen der Arbeitsmigration nach. Im Mittelpunkt stehen über 30 Zeitzeugen aus drei Generationen - Frauen und Männer, die von ihren Erfahrungen berichten und damit Einblicke nicht nur in die Lebens- und Arbeitswelt der ersten Gastarbeiter-Generation, sondern auch in die deren Nachkommen geben.