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Die Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle wurde 1915 von einem Architekten gegründet, ebenso wie 4 Jahre später das Bauhaus in Weimar. So unterschiedlich die Genesis der beiden als Kunstschulen gegründeten Institutionen in der darauf folgenden Zeit auch war, verbunden hatte sie die Ambition, künstlerisches und gestalterisches Schaffen in eine Beziehung zu bringen. Inzwischen ist viel Wasser die Saale hinabgeflossen, die Struktur der Hochschule wurde immer wieder angepasst. Geblieben ist der Ort, die 'Burg', die nach wie vor in idealer Weise die Voraussetzung für…mehr

Produktbeschreibung
Die Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle wurde 1915 von einem Architekten gegründet, ebenso wie 4 Jahre später das Bauhaus in Weimar. So unterschiedlich die Genesis der beiden als Kunstschulen gegründeten Institutionen in der darauf folgenden Zeit auch war, verbunden hatte sie die Ambition, künstlerisches und gestalterisches Schaffen in eine Beziehung zu bringen. Inzwischen ist viel Wasser die Saale hinabgeflossen, die Struktur der Hochschule wurde immer wieder angepasst. Geblieben ist der Ort, die 'Burg', die nach wie vor in idealer Weise die Voraussetzung für eine Auseinandersetzung zwischen der bildenden und der angewandten Kunst bietet, eine operative Plattform und dies nicht nur, weil sie als Kunsthochschule des Landes Sachsen-Anhalt mehr denn je einem universitärem Bildungsziel verpflichtet ist. Im Studienjahr 1998/99 hatten wir uns, zusammen mit Azade Köker, vorgenommen, mit dem Projekt „Kunst als (Im)mobilie – (Im)mobilie als Kunst“ die Schnittmengen auszuloten, die sich innerhalb einer Projektarbeit in den Studiengängen Innenarchitektur, Bildende Kunst und Kunsterziehung erschließen lassen. Unterschiedliche Arbeitsrhythmen, der Stellenwert des Ausstellens, die Bedeutung des Artefakts usw. trennten die beiden Teilnehmergruppen. Dagegen wurden aber auch Gemeinsamkeiten offenbar: das differenzierte Wahrnehmen von Stimmungen und Mitteilungen in der jeweiligen direkt erfahrbaren Umgebung und das Begreifen, die eigene Arbeit als Reflektionsebene dieses Erkenntnisprozesses zu entdecken. Am Ende dieses Experiments stand die Dokumentation in einem gemeinsamen Katalog ('Kunst als (Im)mobilie – (Im)mobilie als Kunst', Nr. 2 der Schriftenreihe Burg Giebichenstein, HKD Halle, 1999) und die Absicht, diese gemeinsamen Erfahrungen in weitere interdisziplinäre Projekte dieser Art zu investieren. „Heimat“ ist so gesehen das Fortsetzungsprojekt. Heimat - ein deutscher, in Fremdsprachen nicht übersetzbarer Begriff. Heimat - okkupiert von den Helden der Volksmusik, von schillernden Landsmannschaften, von Romantikern und Verbalakrobaten. Heimat ist aber auch Ausdruck von Hoffnung, manchmal von abstrakter Sehnsucht. Heimat - ein unscharfer Begriff, über den in den letzten Jahren an vielen Stellen nachgedacht und gearbeitet wurde. Wer sich mit ihm auseinandersetzt kommt nicht umhin, die eigene Position zu klären. Ergebnisse, Einlassungen, Details und Ausführungen, die im Rahmen des Projektes entstanden sind, geben die nachfolgenden Seiten wieder. Das Projekt der Innenarchitekten befasste sich mit der Konzeption und dem Entwurf eines „Heimatmuseum der Gegenwart“, Briefing und Vorgehen wird in den folgenden Seiten näher erläutert. Der Fokus, unter dem die Kunststudenten das Thema Heimat angingen, war auf die Heimatempfindung gerichtet, die ganz subjektive, die sich mittelbar oder unmittelbar an einem Ort festmachen lässt, der als Anlass und Medium gleichermaßen dient - gemeint ist das Werkleitz-Gebäude, in dessen Räumen die Einlassungen aller am Projekt beteiligten Studierenden während der Jahresausstellung der Burg zu sehen waren. Dass wir eine Möglichkeit fanden, Texte und Fragmente der 21 Projekte in diesem Katalog zusammenzustellen, verdanken wir Rigo Fey vom Druckhaus Engelhardt & Baur, Karlsruhe, der bereits im Jahre 2000 ein interdisziplinäres Kooperationsprojekt unserer beiden Fachbereiche, Kunst und Design, unterstützte. Die beiden Assistenten, die seitens der Innenarchitektur das Projekt begleiteten, Stefan Adlich und Wolfgang Kreser, waren nicht nur bei der Entwurfsbetreuung am Gelingen dieses Projektes maßgeblich beteiligt. Federführend haben sie Konzeption, Gestaltung und Organisation der gemeinsamen Ausstellung in die Hand genommen, ebenso die Gestaltung dieses Kataloges. Die Studierenden beider Gruppen engagierten sich weit über das in einer Semesterarbeit übliche Maß für dieses Projekt, auch das ist nicht selbstverständlich. Im Gegenteil. Es motiviert und macht Lust auf neue, weitere Projekte. Daher möchte wir allen danken für die gleichermaßen inspirierende wie angenehme Zusammenarbeit und allen, die dabei Lust auf Mehr bekommen haben, Sepp Herbergers Credo zurufen: 'Nach dem Spiel ist vor dem Spiel!' Halle, im Sommer 2004 Prof. Axel Müller-Schöll, Prof. Hermann Weber FB Design/Innenarchitektur FB Kunst/Kunsterziehung