Es gibt ein neues Kochbuch von Tim Mälzer, Hans Dampf in allen Gassen und medial omnipräsent wie sein englischer Kollege Jamie Oliver. Und wie dieser greift er mit steter Regelmäßigkeit aktuelle Trends aus dem Ernährungsbereich auf und veröffentlicht dazu das passende Werk. Nun also „Heimat“: ein
Kochbuch, das Hobbyköchen einen Überblick verschaffen und einen Querschnitt durch die regionale…mehrEs gibt ein neues Kochbuch von Tim Mälzer, Hans Dampf in allen Gassen und medial omnipräsent wie sein englischer Kollege Jamie Oliver. Und wie dieser greift er mit steter Regelmäßigkeit aktuelle Trends aus dem Ernährungsbereich auf und veröffentlicht dazu das passende Werk. Nun also „Heimat“: ein Kochbuch, das Hobbyköchen einen Überblick verschaffen und einen Querschnitt durch die regionale deutsche Küche bieten soll. Die vielfältigen Rezepte werden durch Hintergrundinformationen ergänzt, die Tim Mälzer bei seiner Reise quer durch Deutschland gesammelt hat.
Die Einteilung ist konventionell, so wie wir es von sehr vielen Publikationen in diesem Bereich kennen: Suppen, Salate, Fleisch, Fisch, Gemüse und Desserts. Viele der vorgestellten Speisen lassen sich ruckzuck zubereiten, andere benötigen eine längere Vorbereitungs- und Garzeit.
Allerdings ist nicht klar ersichtlich, wer Tim Mälzer die Rezepte geliefert hat, denn manche der hier als typisch regional bezeichneten Gerichte haben nur die Bezeichnung sowie die Grundzutat mit dem Original gemeinsam. Als Beispiel sei hier nur die schwäbische Spezialität „Maultaschen“ genannt, in deren Füllung in dem Mälzer-Rezept Bergkäse und Knoblauch zu finden ist. Keine Rede von Kalbsbrät oder Schinkenwürfeln, hier kann ich nur den Kopf schütteln, denn Käse hat in Maultaschen nichts, aber auch wirklich gar nichts, verloren. Wenn das die vollmundig in dem Klappentext angekündigte Entstaubung der Klassiker ist, dann bleibe ich doch lieber bei der traditionellen Zubereitung, denn gerade die Bewahrung von traditionellen Rezepten hat doch auch einen nicht unwesentlichen Anteil an der kulturellen Identität eines Landstrichs.
Positiv erwähnen muss man allerdings die Aufmachung dieses Kompendiums, denn unter dem goldfarbenen Textileinband werden in zahlreichen stimmungsvollen Fotografien die Rezepte und Regionen in Szene gesetzt und machen Lust darauf, sich an den Herd zu stellen.
Für Kochanfänger und Mälzer-Fans mag dieses Kochbuch hilfreich sein, jemand, der seit vielen Jahren regelmäßig und gerne kocht, wird darin leider nichts Neues finden. Und wie man Rührei oder Wiener Schnitzel zubereitet, dürfte ja jedem hinreichend bekannt sein.