Heimat verbindet den Menschen und seine Umwelt zu einer sinnhaften Ganzheit. Im neuzeitlichen Weltverständnis dagegen steht die Natur dem Menschen als Objekt gegenüber, das erkannt und beherrscht werden soll. In dieser objektivierenden und trennenden Sichtweise ist kein Platz für Heimat. Heimat ereignet sich im Gefühl, das sich der wissenschaftlichen Erfassung sperrt.Wolfgang Thüne, der Ende des Zweiten Weltkrieges als Kind seine ostpreußische Heimat verlassen mußte, gelingt es dennoch, einen wissenschaftlichen Zugang zum Phänomen Heimat zu finden, indem er aufzeigt, daß Heimat den Rahmen…mehr
Heimat verbindet den Menschen und seine Umwelt zu einer sinnhaften Ganzheit. Im neuzeitlichen Weltverständnis dagegen steht die Natur dem Menschen als Objekt gegenüber, das erkannt und beherrscht werden soll. In dieser objektivierenden und trennenden Sichtweise ist kein Platz für Heimat. Heimat ereignet sich im Gefühl, das sich der wissenschaftlichen Erfassung sperrt.Wolfgang Thüne, der Ende des Zweiten Weltkrieges als Kind seine ostpreußische Heimat verlassen mußte, gelingt es dennoch, einen wissenschaftlichen Zugang zum Phänomen Heimat zu finden, indem er aufzeigt, daß Heimat den Rahmen bildet, in dem sich gelingendes Leben entfaltet. Erst heute, in einer Epoche, in der Heimat zunehmend nur noch negativ, als ein etwas Verlorengehendes erfahren wird, sei es durch Vertreibung, sei es durch die von einer entfesselten rationalistisch-ökonomistischen Funktionalismus vorangetriebenen Vernutzung und Verschandelung unser Umwelt, wird deutlich, wie wichtig das Eingebundensein in eine vertraute und dem Menschen zugewandte Umgebung ist. Thüne beschränkt sich nicht darauf, eine vergangene Idylle zu beschwören, sondern er will Heimat begreifen, indem er sein Nachdenken über Heimat einbettet in Theorien des Räumlichen - einerseits in den Disziplinen Soziologie, Geographie, Geopolitik, Verhaltensforschung und andererseits in die Tradition einer umfassenden Kulturkritik.
Wolfgang Thüne, Dr. phil., Dipl.-Meteorologe, geboren am 4. März 1943 in Rastenburg/Ostpreußen; 1944 Flucht aus der Heimat nach Kospa/Sachsen; 1948 Übersiedlung nach Bedburg an der Erft/Nordrhein-Westfalen. Von 1962 bis 1967 Studium der Meteorologie und Geophysik, Physik, Mathematik und Geographie in Köln und Berlin; 1967 bis 1974 Tätigkeit in der Analysen- und Vorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes; Freier Mitarbeiter beim Zweiten Deutschen Fernsehen von 1971 bis 1986; ab 1974 Tätigkeit als Abteilungsleiter und Regierungsdirektor im Landesamt für Umweltschutz und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz (Beurlaubung zum 31. März 1986); ab 1980 Zweitstudium in Soziologie, Politische Wissenschaften und Geographie in Würzburg; ab 1. April 1986 Vorbereitung als Auslandsmitarbeiter der Konrad-Adenauer-Stiftung e. V.; ab Oktober 1986 Landesbeauftragter für Brasilien mit Dienstsitz Rio de Janeiro. Im Jahre 2008 wurde er mit 65 Jahren als Ministerialrat in den Ruhestand versetzt.
Inhaltsangabe
VorwortI. Thematische Einführung II. Methodische ÜberlegungenII. 1. Zur Erkenntnislehre von Descartes II. 2. Soziologische DenkweisenII. 2.1. Vom analytischen zum synthetischen DenkenII. 2.2. Methodenpluralismus als ganzheitliche ErkenntnisquelleII. 3. Zur Leistungsfähigkeit wissenschaftlicher ErkenntnisIII. Zur Multipolarität des HeimatbegriffesIII. 1. Der Begriff Heimat in seiner BedeutungsvielfaltIII. 1.1. Heimat in historischer RückschauIII. 1.2. Heimat und TerritorialitätIII. 1.3. Heimat als historisch-geographischer LebensraumIII. 1.4. Heimat als soziokultureller LebensraumIII. 1.5. Heimat und BewußtseinIII. 1.5.1. Heimat als Raum des FriedensIII. 1.6. Literatur als BewußtseinsmachtIII. 1.6.1. Keller, Benn, Musil - "Sensoren" der EntfremdungIII. 1.7. Heimat im Raum der GefühlsweltIV. Heimat als geographische KategorieIV. 1. Raum und Zeit als "Kategorien der Dimension"IV. 2. Raum als Interaktionsfaktor zwischen Soziologie und GeographieIV. 3. Naturphilosophie und OrganismusbegriffIV. 4. Entwicklungslinien der Mensch-Umwelt-Forschung in der GeographieIV. 4.1. Die Politische Geographie Friedrich RatzelsIV. 4.2. Zur Geopolitik Karl HaushofersIV. 5. Kulturgeographische Mensch-Umwelt-Modelle und ihre Bedeutung für die RaumordnungV. Moderne Industriegesellschaft, Wertepluralismus, Desintegration und die Suche nach heimatlicher IdentitätV. l. Von der Aufklärung zum WertepluralismusV. 2. Die existentiellen Grundbedingungen des MenschenV. 3. Wachstumseuphorie und OrientierungskriseV. 4. Vom Evolutionismus zum physikalischen RealismusV. 5. Die notwendige Suche nach Sinn und WertenV. 6. Vom technokratischen Futurismus zur DesintegrationV. 7. Die Suche nach dem "komplexreduzierenden Punkt"V. 7.1. Fortschrittsglauben, Wertekatalyse, ZukunftsangstV. 7.2. Stadtentwicklung und HeimatverlustV. 8. Versuche zur Definition des Wesens "Heimat"VI. Heimat als Identitätsimpuls in der modernen IndustriegesellschaftVI. 1. Zur Soziologie der NeuzeitVI. 1.1. Von der Scholastik zur Aufklärung - der religiösphilosophische UmbruchVI. 1.2. Vom Zinsverbot zum modernen KapitalismusVI. 2. Die Heimat als Bindeglied zwischen Tradition und ModernisierungVI. 3. Die Heimat als Raum konkretisierter FreiheitVI. 3.1. Die Stadt als HeimatVI. 3.2. Die Heimat in der RegionVI. 3.3. Das Vaterland als Hort von HeimatVI. 4. SchlußbemerkungLiteraturhinweiseLebenslauf
VorwortI. Thematische Einführung II. Methodische ÜberlegungenII. 1. Zur Erkenntnislehre von Descartes II. 2. Soziologische DenkweisenII. 2.1. Vom analytischen zum synthetischen DenkenII. 2.2. Methodenpluralismus als ganzheitliche ErkenntnisquelleII. 3. Zur Leistungsfähigkeit wissenschaftlicher ErkenntnisIII. Zur Multipolarität des HeimatbegriffesIII. 1. Der Begriff Heimat in seiner BedeutungsvielfaltIII. 1.1. Heimat in historischer RückschauIII. 1.2. Heimat und TerritorialitätIII. 1.3. Heimat als historisch-geographischer LebensraumIII. 1.4. Heimat als soziokultureller LebensraumIII. 1.5. Heimat und BewußtseinIII. 1.5.1. Heimat als Raum des FriedensIII. 1.6. Literatur als BewußtseinsmachtIII. 1.6.1. Keller, Benn, Musil - "Sensoren" der EntfremdungIII. 1.7. Heimat im Raum der GefühlsweltIV. Heimat als geographische KategorieIV. 1. Raum und Zeit als "Kategorien der Dimension"IV. 2. Raum als Interaktionsfaktor zwischen Soziologie und GeographieIV. 3. Naturphilosophie und OrganismusbegriffIV. 4. Entwicklungslinien der Mensch-Umwelt-Forschung in der GeographieIV. 4.1. Die Politische Geographie Friedrich RatzelsIV. 4.2. Zur Geopolitik Karl HaushofersIV. 5. Kulturgeographische Mensch-Umwelt-Modelle und ihre Bedeutung für die RaumordnungV. Moderne Industriegesellschaft, Wertepluralismus, Desintegration und die Suche nach heimatlicher IdentitätV. l. Von der Aufklärung zum WertepluralismusV. 2. Die existentiellen Grundbedingungen des MenschenV. 3. Wachstumseuphorie und OrientierungskriseV. 4. Vom Evolutionismus zum physikalischen RealismusV. 5. Die notwendige Suche nach Sinn und WertenV. 6. Vom technokratischen Futurismus zur DesintegrationV. 7. Die Suche nach dem "komplexreduzierenden Punkt"V. 7.1. Fortschrittsglauben, Wertekatalyse, ZukunftsangstV. 7.2. Stadtentwicklung und HeimatverlustV. 8. Versuche zur Definition des Wesens "Heimat"VI. Heimat als Identitätsimpuls in der modernen IndustriegesellschaftVI. 1. Zur Soziologie der NeuzeitVI. 1.1. Von der Scholastik zur Aufklärung - der religiösphilosophische UmbruchVI. 1.2. Vom Zinsverbot zum modernen KapitalismusVI. 2. Die Heimat als Bindeglied zwischen Tradition und ModernisierungVI. 3. Die Heimat als Raum konkretisierter FreiheitVI. 3.1. Die Stadt als HeimatVI. 3.2. Die Heimat in der RegionVI. 3.3. Das Vaterland als Hort von HeimatVI. 4. SchlußbemerkungLiteraturhinweiseLebenslauf
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