So war er, der Osten - oder auch nicht
Martin Sonneborn wollte es genau wissen. Wie schaut es aus im nahen Osten. Was liegt da näher, als sich die Wanderschuhe zu schnüren und insgesamt 234 Kilometer durch Gegenden zu wandern, durch die so gut wie kein Mensch vorbeikommt? Auf seiner Expedition
begegnete er Radikal - Nudisten, Wanderprediger, depressiven Kampfhundbesitzern und…mehrSo war er, der Osten - oder auch nicht
Martin Sonneborn wollte es genau wissen. Wie schaut es aus im nahen Osten. Was liegt da näher, als sich die Wanderschuhe zu schnüren und insgesamt 234 Kilometer durch Gegenden zu wandern, durch die so gut wie kein Mensch vorbeikommt? Auf seiner Expedition begegnete er Radikal - Nudisten, Wanderprediger, depressiven Kampfhundbesitzern und Straßenbahnfahrern.
In seiner bekannten Art beweist der ehemalige Chefredakteur vom Satiremagazin, das es immer noch Menschen die gibt, die "Osten" sind. Es gibt sie immer noch, diese eigenartigen Personen, die nicht viel mit "dem Westen" anfangen können und es gibt sie noch, die jugendlichen, die Wessis drei Meilen gegen den Wind wittern.
Ist dieses Buch lustig ? - JA !!
Mit Sicherheit. Jeder ist auf eine andere Weise sozialisiert. Bei all dem Gerede über die uneingeschränkte Macht der Gene, die uns zu dem machen, was wir sind, wird der Faktor, den die Umwelt bei der Entwicklung spielt, meist unter den Tisch fallen gelassen. Doch, so scheint es, ist die politische, ökonomische oder familiäre Umgebung überaus entscheidend dafür, was von dem Potential an Möglichkeiten dann wirklich realisiert wird. Wie beständig solche Eigenheiten, sind sie erst einmal ausgebildet, sein können, auch wenn sich die Umwelt bereits verändert hat, kann man exemplarisch an der Situation in Deutschland nach der Wiedervereinigung sehen. Nach wie vor schlägt sich nicht nur in den Statistiken ein deutlicher Unterschied zwischen den beiden Teilhälften des Landes nieder. Fast wie eine soziologische Studie tritt die Dokumentation „Heimatkunde“ von Andreas Coerper und Martin Sonneborn auf. Von neutraler Objektivität ist jedoch keine Spur in dem satirischen Werk.
Das tut dem ganzen aber auch keinen Abbruch, denn wer Sonneborn liest, weiß worauf er sich einlässt.