Heimatsuche und Todessehnsucht sind die zentralen Motive in Leben und Werk Klaus Manns. Diese mystisch-metaphysische Komponente macht jedoch nur die eine Seite seines Wesens und Schrifttums aus. Sie scheint in einem unvereinbaren Gegensatz zu seinem schon früh einsetzenden lebenslangen politischen Engagement zu stehen. Die vorliegende Arbeit unternimmt erstmalig den Versuch, die verschiedenen Ursachen der Heimatsuche und Todessehnsucht dieses Autors durch Einbeziehung der Narzißmus-Theorien zu erhellen, wie sie in der Nachfolge Freuds vornehmlich von Heinz Kohut, Otto Kernberg und Béla Grunberger entwickelt wurden. Zugleich befaßt sie sich mit der oben genannten Bipolarität dieses Autors und sein vielzitiertes, bisher nicht hinterfragtes Ethos des Nichtbesitzens.