Es war im Kinderheim alles anders und ich habe mich dort wohl gefühlt (Pia 2011). "Sie hat nie Unterschiede zwischen ihren eigenen Kindern und Pflegekindern gemacht" (Christian 2011). Diese Aussagen lassen erkennen, dass Fremdunterbringungen von Kindern und Jugendlichen positiv geprägt sein können. Das Leben in einem Heim oder einer Pflegefamilie kann für Kinder und Jugendliche zu einer angebrachten Lösung werden, wenn Herkunftsfamilien keinen geeigneten Ort zum Aufwachsen darstellen. Die Lebensgeschichten dieser Kinder und Jugendlichen sind einzigartig und individuell, denn jeder von ihnen hat seine eigenen Erfahrungen gemacht. Genauso verschieden sind die Lebensorte Heim und Pflegefamilie. Auf Grundlage zweier biographischer Interviews werden Lebensgeschichten Betroffener analysiert und miteinander verglichen. Hierbei erlebt jedes Heim- und Pflegekind Familie in unterschiedlicher Weise. Die Autorin Juliane Nordhaus wird sich gleichzeitig mit der Frage auseinandersetzen, inwieweit Kinder und Jugendliche im Heim oder in der Pflegefamilie etwas wie Familie verspüren können. Ferner verweist sie dabei auf ihre persönlichen Erfahrungen, die sie in ihrer Tätigkeit in einem Kinder- und Jugendheim und in privater Hinsicht sammeln konnte. Dieses Buch richtet sich an Studierende und Lehrende, sowie an alle Fachkräfte und Interessierte.