Magisterarbeit aus dem Jahr 1997 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 1,0, Universität Duisburg-Essen (Unbekannt), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Einleitung:
Parallelen oder sogar Kongruenz im Denken von Heinrich Heine und Friedrich Nietzsche? Mutet das zunächst nicht paradox an...?!
Heine, der furchtlose Kämpfer mit der spitzen Feder, der sich für Werte wie soziale Gerechtigkeit, Freiheit und Revolution stark gemacht hat - er, der "linke Dichter", soll etwas gemein haben mit dem "Gottesmörder", dem "Wertezertrümmerer" Nietzsche, der in elitärer Weise den "Untergang" der Menschen und die Heraufkunft eines "Übermenschen" verkündete? Worin sollen sie denn bestehen, diese Gemeinsamkeiten zwischen Heine, dem revolutionären Geist, dem schwärmerischen Dichter der Liebe, der von seinen Freunden geliebt wurde, bei seinen Feinden und Neidern hingegen verhaßt war ob seines scharfzüngigen Spottes über die Menschen und die Gesellschaft seiner Zeit...? Und auf der anderen Seite Nietzsche, dem Dekonstrukteur des gesellschaftlich Überkommenen, mit seinen zum Teil nur schwer verdaulichen "Tiraden", die den "strikten Egoismus" verkündend die "Härte" gegen sich selbst ebenso einforderten wie die "Härte" gegen Andere...?
Die vorliegende Untersuchung hat sich zum Ziel gesetzt, durch eine schwerpunktorientierte Analyse ausgewählter Denkinhalte beider Autoren dieser in Frage stehenden und in der literaturwissenschaftlichen Forschung m. E. bis dato allenfalls unbefriedigt beantworteten "Problematik" nachzugehen. Zwar hat die literaturwissenschaftliche Forschung eine Unmenge an Material über die hier zur Diskussion stehenden Autoren zusammengetragen und viele Winkel ihres Denkens eingehend "durchleuchtet". Aber der "blinde Fleck" ist nicht zu leugnen: In der Auseinandersetzung um den ideengeschichtlichen Kontext des 19. Jahrhunderts werden Heine und Nietzsche nur selten in einem Atemzug genannt. Wo doch - wie später zu zeigen sein wird - Nietzsche ineinigen charakteristischen Bereichen in Heine eine Art unmittelbaren Vorläufer, wenn nicht gar ein "Vorbild" seines Denkens gefunden zu haben scheint... Klar ist hierbei nur, daß sich Nietzsche in seinem Werk allein da explizit auf Heine bezieht, wo es sich um die Würdigung der Heineschen Dichtkunst handelt. Lediglich dort, was im ersten Kapitel der Arbeit aufgewiesen wird, ist von einer direkten "Vorbildwirkung" die Rede. Ansonsten schweigt sich Nietzsche über Heine aus. Um so augenfälliger sind die punktuellen Übereinstimmungen zwischen beiden Autoren, insofern sich doch so manches, was Nietzsche später für sich reklamiert, bereits bei Heine in nahezu wortgetreuer und gedanklicher "Vorfertigung" aufspüren läßt.
Die literaturwissenschaftliche Forschungsrichtung hat diesen "Anhaltspunkten" m. E. bisher nur ansatzweise Rechnung getragen: Zwar erschien im Jahre 1972 ein Aufsatz von Hanna Spencer, der viele einander entsprechende Elemente im Werk der beiden deutschen Literaten aufzählt. Aber eben nur aufzählt! Es folgt keine tiefergehende Analyse nach. - Fast 20 Jahre später, anläßlich der Benennung der Düsseldorfer Universität nach Heinrich Heine, erinnerte Prof. Dr. Herwig Friedl an die geistige Nähe im Schaffen beider Dichter und Denker. Die rar gesäten Aufsätze des englischsprachigen Raumes hingegen sind ihrer Intention nach vor allem den Gemeinsamkeiten in der Lyrik Heines und Nietzsches gewidmet.
Gang der Untersuchung:
Leider kann die folgende Untersuchung nur die "wichtigsten" verwandten Elemente im Gesamtwerk Heines und Nietzsches vergleichend in den Blick nehmen. Eine Überblicksdarstellung ist demgemäß also nicht beabsichtigt, würde doch die Fülle des zur Verfügung stehenden Materials den durch die Aufgabenstellung notwendigerweise knapp gesteckten Rahmen dieser Arbeit sprengen. So müssen zentrale Aspekte wi
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Parallelen oder sogar Kongruenz im Denken von Heinrich Heine und Friedrich Nietzsche? Mutet das zunächst nicht paradox an...?!
Heine, der furchtlose Kämpfer mit der spitzen Feder, der sich für Werte wie soziale Gerechtigkeit, Freiheit und Revolution stark gemacht hat - er, der "linke Dichter", soll etwas gemein haben mit dem "Gottesmörder", dem "Wertezertrümmerer" Nietzsche, der in elitärer Weise den "Untergang" der Menschen und die Heraufkunft eines "Übermenschen" verkündete? Worin sollen sie denn bestehen, diese Gemeinsamkeiten zwischen Heine, dem revolutionären Geist, dem schwärmerischen Dichter der Liebe, der von seinen Freunden geliebt wurde, bei seinen Feinden und Neidern hingegen verhaßt war ob seines scharfzüngigen Spottes über die Menschen und die Gesellschaft seiner Zeit...? Und auf der anderen Seite Nietzsche, dem Dekonstrukteur des gesellschaftlich Überkommenen, mit seinen zum Teil nur schwer verdaulichen "Tiraden", die den "strikten Egoismus" verkündend die "Härte" gegen sich selbst ebenso einforderten wie die "Härte" gegen Andere...?
Die vorliegende Untersuchung hat sich zum Ziel gesetzt, durch eine schwerpunktorientierte Analyse ausgewählter Denkinhalte beider Autoren dieser in Frage stehenden und in der literaturwissenschaftlichen Forschung m. E. bis dato allenfalls unbefriedigt beantworteten "Problematik" nachzugehen. Zwar hat die literaturwissenschaftliche Forschung eine Unmenge an Material über die hier zur Diskussion stehenden Autoren zusammengetragen und viele Winkel ihres Denkens eingehend "durchleuchtet". Aber der "blinde Fleck" ist nicht zu leugnen: In der Auseinandersetzung um den ideengeschichtlichen Kontext des 19. Jahrhunderts werden Heine und Nietzsche nur selten in einem Atemzug genannt. Wo doch - wie später zu zeigen sein wird - Nietzsche ineinigen charakteristischen Bereichen in Heine eine Art unmittelbaren Vorläufer, wenn nicht gar ein "Vorbild" seines Denkens gefunden zu haben scheint... Klar ist hierbei nur, daß sich Nietzsche in seinem Werk allein da explizit auf Heine bezieht, wo es sich um die Würdigung der Heineschen Dichtkunst handelt. Lediglich dort, was im ersten Kapitel der Arbeit aufgewiesen wird, ist von einer direkten "Vorbildwirkung" die Rede. Ansonsten schweigt sich Nietzsche über Heine aus. Um so augenfälliger sind die punktuellen Übereinstimmungen zwischen beiden Autoren, insofern sich doch so manches, was Nietzsche später für sich reklamiert, bereits bei Heine in nahezu wortgetreuer und gedanklicher "Vorfertigung" aufspüren läßt.
Die literaturwissenschaftliche Forschungsrichtung hat diesen "Anhaltspunkten" m. E. bisher nur ansatzweise Rechnung getragen: Zwar erschien im Jahre 1972 ein Aufsatz von Hanna Spencer, der viele einander entsprechende Elemente im Werk der beiden deutschen Literaten aufzählt. Aber eben nur aufzählt! Es folgt keine tiefergehende Analyse nach. - Fast 20 Jahre später, anläßlich der Benennung der Düsseldorfer Universität nach Heinrich Heine, erinnerte Prof. Dr. Herwig Friedl an die geistige Nähe im Schaffen beider Dichter und Denker. Die rar gesäten Aufsätze des englischsprachigen Raumes hingegen sind ihrer Intention nach vor allem den Gemeinsamkeiten in der Lyrik Heines und Nietzsches gewidmet.
Gang der Untersuchung:
Leider kann die folgende Untersuchung nur die "wichtigsten" verwandten Elemente im Gesamtwerk Heines und Nietzsches vergleichend in den Blick nehmen. Eine Überblicksdarstellung ist demgemäß also nicht beabsichtigt, würde doch die Fülle des zur Verfügung stehenden Materials den durch die Aufgabenstellung notwendigerweise knapp gesteckten Rahmen dieser Arbeit sprengen. So müssen zentrale Aspekte wi
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