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Magisterarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,8, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Wohlverstanden habe ich ihn von jeher als den Urheber, nicht nur des leidenschaftlichsten Gesanges, auch des gehobenen Gefühles seiner Mitwelt empfunden. Es ist folgenreich, eine einzige kleine Stadt singend zu machen: in meinem so benannten Roman tut es der Dirigent Enrico Dorlenghi. Der Maestro Puccini hat es für eine Welt getan. Giacomo Puccini ist bekannt als einer der bedeutendsten Komponisten in der Nachfolge Verdis, der es…mehr

Produktbeschreibung
Magisterarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,8, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Wohlverstanden habe ich ihn von jeher als den Urheber, nicht nur des
leidenschaftlichsten Gesanges, auch des gehobenen Gefühles seiner Mitwelt empfunden. Es ist folgenreich, eine einzige kleine Stadt singend zu machen: in meinem so benannten Roman tut es der Dirigent Enrico Dorlenghi. Der Maestro Puccini hat es für eine Welt getan.
Giacomo Puccini ist bekannt als einer der bedeutendsten Komponisten in der Nachfolge Verdis, der es versteht, mit stimmungsvoller Atmosphäre, emotional ausdrucksstarken Arien und farbig vielfältigen Orchesterklängen einen großen Eindruck in der italienischen Oper zu hinterlassen. Durch neue Mittel gelingt es ihm, sich von
romantisch-fantastischen Ansätzen zu distanzieren, einen für ihn stereotypen Stil zu finden und eine eigene Tonsprache zu schaffen: Im Mittelpunkt seiner Opern steht immerdie Gesangslinie, die er vor allen Dingen in den Frauenrollen edel und strahlend
gestaltet. Außerdem werden Spannung und dichte Atmosphäre [ ] durch die Anwendung von Leit- und Erinnerungsmotiven erzielt. Heinrich Mann verspürt für seine Musik eine große Faszination, die erstmals im November 1900 bei einer zufälligen Begegnung entflammt, und welche sich ihm als unvergessliches Datum einprägt:
Mir war nichts bewußt, als ich [...] auf der hinteren Plattform einer langsamen Pferdebahn von Florenz bergan nach Fiesole fuhr. Ich fuhr oder ging dort alle Tage, dieses Mal spielte am Weg ein Leierkasten [...], der mich mit dem Maestro Puccini bekannt machte. [...] Die wenigen Takte, die ein Wind mir zutrug, veranlaßten mich, von meinem Tram abzuspringen. Ich stand und ließ mich entzücken.
Dieses Gefühl der Entzückung vermag nicht nur die Begeisterung für eine sinnlich geprägte Melodik auszulösen, sondern gleichermaßen die Inspiration für ein neues Romankonzept zu sein. Überträgt Puccini nach Ansicht Manns sowohl Leidenschaft als auch ein gehobenes Gefühl auf seine Mitwelt, scheint der deutsche Schriftsteller diese beiden Motive auf ein komprimiertes Wirkungsfeld zu projizieren: auf eine überschaubar italienische Gemeinschaft, die 1909 unter dem Titel Die kleine Stadt für seine Leserschaft zugänglich wird.[...]
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