Johann Heinrich Carl Reinhold (1788-1825) gehörte zu den deutschen Malern, Zeichnern und Graphikern des frühen 19. Jahrhunderts, die in Italien die Erfüllung ihres künstlerischen Schaffens erlebten. Obwohl er mit nur 36 Jahren selbst für seine Zeit allzu jung verstarb, hat er ein umfangreiches
Oeuvre hinterlassen. Die Hamburger Kunsthalle würdigt (gemeinsam mit der Klassik Stiftung Weimar) mit…mehrJohann Heinrich Carl Reinhold (1788-1825) gehörte zu den deutschen Malern, Zeichnern und Graphikern des frühen 19. Jahrhunderts, die in Italien die Erfüllung ihres künstlerischen Schaffens erlebten. Obwohl er mit nur 36 Jahren selbst für seine Zeit allzu jung verstarb, hat er ein umfangreiches Oeuvre hinterlassen. Die Hamburger Kunsthalle würdigt (gemeinsam mit der Klassik Stiftung Weimar) mit einer Ausstellung (7.12.2018-10.3.2019) das facettenreiche Schaffen von Heinrich Reinhold. Es ist die erste umfassende Retrospektive zu diesem Künstler; sie umfasst rund 130 Werke aus allen Lebens- und Schaffensperioden. Neben den beiden Sammlungen in Hamburg und Weimar konnten Werke aus Liechtenstein, Wien, Kopenhagen, Bremen, Berlin, Leipzig, München, Dresden, Hannover, Wuppertal und aus Privatbesitz hinzugezogen werden.
Im Hirmer Verlag ist der umfangreiche und reich illustrierte Begleitkatalog zu dieser Ausstellung erschienen. Die für die Ausstellung ausgewählten Gemälde, Ölskizzen, Zeichnungen und graphischen Blätter, die sich alle im Katalog wiederfinden, erlauben einen neuen Blick auf Reinhold und seine künstlerische Stellung. Viele dieser kunsthistorischen Aspekte werden in den Essays vertiefend behandelt. So beleuchtet der Kunsthistoriker Helmut Börsch-Supan die Malerfamilie Reinhold, die im 18. und 19. Jahrhundert in Deutschland und Österreich tätig war. Andere Aufsätze befassen sich mit einzelnen Lebensstationen des Künstler, z.B. „Heinrich Reinhold in Paris“ oder „Heinrich Reinhold in Olevano“.
Der Kunstwissenschaftler Andreas Stolzenberg dagegen setzt sich mit dem fünfjährigen und prägenden Rom-Aufenthalt auseinander, wo Reinhold zum Kreis der deutschen Künstler in der Stadt am Tiber gehörte. Hier widmete er sich intensiv und fast ausschließlich der Landschaftsmalerei und unternahm zahlreiche Ausflüge in die nähere Umgebung. Der Kunsthistoriker Reinhard Wegner untersucht in seinem Beitrag die „Farbe und Linie in den Studien Heinrich Reinholds“, die Auskunft über das bildnerische Denken des Künstlers geben.
Neben den Abbildungen der Ausstellungswerke im Katalogteil bereichern noch weitere Reproduktionen die informativen Begleittexte. Im Anhang findet man eine Kurzbiografie des Künstlers sowie ein Verzeichnis der ausgestellten Werke und eine umfangreiche Bibliographie.