Heinrich Zille hinterließ ein Werk, das in seiner Art in Deutschland einzigartig ist. Es porträtiert das Leben in den Berliner Hinterhöfen des ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts in seinen vielen Facetten und veranschaulicht von den Mietskasernen der Arbeiterviertel bis zu den Badeseen des Umlands die Topografie der alten Reichshauptstadt. Dieses Buch stellt den Zeichnungen Zilles zeitgenössische Fotografien gegenüber, in denen sich die Themen des "Raffaels der Hinterhöfe" und die Berliner Schauplätze spiegeln. Kunstwerk und fotografisches Dokument treten auf diese Weise in einen reizvollen Dialog, der das Authentische der künstlerischen Darstellung befragt und die Fotografien mit sozialem Hintergrund ausfüttert. An Zilles großen und bevorzugten Themenkreisen orientiert, führt diese Bilderreise durch das Berlin der vorletzten Jahrhundertwende und zeigt die Menschen wie die Stadt in zwei unterschiedlichen Ausdrucksformen, die sich gegenseitig ergänzen und kommentieren.