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"Sex ist das der Glückseligkeit Verwandteste. Gut möglich, daß es sich dabei um einen Trick der Natur handelt. Aber dann ist es ein verdammt guter Trick." Wie John Updike haben zahlreiche angelsächsische und auch romanische Autoren immer wieder über Lust und Erotik geschrieben. Nur in der deutschen Literatur ist dieses Thema weitestgehend ein blinder Fleck. Bisher. Denn der vorliegende Band versammelt zahlreiche erotische Erzählungen von deutschen Autorinnen und Autoren, literarische Texte, in denen es immer um das eine gehen mag, dies aber auf ebenso unterschiedliche wie phantasievolle Weise.

Produktbeschreibung
"Sex ist das der Glückseligkeit Verwandteste. Gut möglich, daß es sich dabei um einen Trick der Natur handelt. Aber dann ist es ein verdammt guter Trick."
Wie John Updike haben zahlreiche angelsächsische und auch romanische Autoren immer wieder über Lust und Erotik geschrieben. Nur in der deutschen Literatur ist dieses Thema weitestgehend ein blinder Fleck. Bisher. Denn der vorliegende Band versammelt zahlreiche erotische Erzählungen von deutschen Autorinnen und Autoren, literarische Texte, in denen es immer um das eine gehen mag, dies aber auf ebenso unterschiedliche wie phantasievolle Weise.
Autorenporträt
Bettina Hesse, geboren 1952 in Düsseldorf, lebte nach dem Studium elf Jahre in Italien, heute mit ihren beiden Söhnen in Köln. Buchveröffentlichungen von Erzählungen und Anthologien. Als Herausgeberin betreute sie Werkausgaben von de Sade, Goethe, Sacher-Masoch und Gogol u. a.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.08.2003

DAS HÖRBUCH
Angriff dicker Zunge
Heiß und innig Ein seltenes Hörerlebnis
Atemlos, so atemlos liest Doris Plenert die Erzählung „Höhenweg” von Bettina Hesse vor, dass man den Notarzt rufen möchte, so atemlos stockend und aufgebracht, dass kaum ein Satz als solcher zu erkennen ist. Nur einzelne Wörter, herausgehaucht, herausgepresst und hervorgestoßen, als würde die Erzählerin kurz vor dem Gipfel des Mount Everest stehen, ohne Sauerstoffgerät. Aber es ist ein heißer Südländer, der ihr auf dem Höhenweg eines französischen Gebirges den Atem raubt. Gott im Himmel! So nah und doch so fern.
Dieses „erotische Hörbuch” geizt nicht mit Gehechel. Hier „glühen Leidenschaft und Phantasie”, hier „erfährt” eine Frau „auf einer Wanderung hingebungsvollsten Sex”, hier wird von der „sinnlich geträumten Anziehung eines Paares für eine Nacht” erzählt, die im „Angriff der dicken Zunge” ihren Höhepunkt findet, und hier hört man von einem „von Mutti forcierten Coitus interruptus”.
Selten wird der Eindruck, den man angesichts ungeschickter bis hanebüchener Verpackungsaufdrucke gewinnt (nur für die Furcht einflößende Zunge zeichnet Isabelle Hipper verantwortlich), derart bestätigt. Es ist ein Hörbuch zum Gotterbarmen.
Dass „Heiss und innig” vom Verlag auch noch falsch geschrieben wird, ist in diesem unermesslichen Abgrund kaum noch der Beachtung wert.
Den Sprechern mag man keine Vorwürfe machen. Sie tun nichts anderes, als von ihnen erwartet wird. Doris Plenert und Matthias Haase erledigen ihren Job ebenso ironiefrei wie die Damen und Herren hinter den 0190er-Nummern. Es geht nicht um Subtilitäten, sondern um größtmögliche Aufladung der Atmosphäre durch erotische Spannung. Und da die Erzählungen an Erotik nur ziemlich schlichte Phantasien und ein paar „schmutzige” Wörter zur Verfügung stellen, bleibt den Vorlesern nichts übrig, als schwül ins Mikrofon zu stöhnen und so häufig wie möglich lüsterne Töne anzuschlagen.
Der Rezensent hat sich, von dieser CD schon früh zu Boden geworfen, abwechselnd vor Lachen und vor Schmerz gekrümmt. So hat sie ihm tatsächlich noch ein echtes körperliches Erlebnis beschert. Unglaublich.
TOBIAS LEHMKUHL
BETTINA HESSE: Heiss und Innig. Gelesen von Doris Plenert und Matthias Haase, Audiobuch, Freiburg 2003, 1 CD, 74 Minuten, 17,90 Euro.
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