Stefanie de Velasco verpasst unserem Bild von den Wechseljahren ein dringend fälliges Makeover und bringt die vielleicht beste Zeit des Lebens zum Glänzen.Die grauen Haare waren ein Schock, dann kam der Schlafentzug und diese unkontrollierte Wut auf alles und jeden, aber Wechseljahre? - das ist doch übertrieben, dachte Stefanie de Velasco und fühlte sich radikal verunsichert. Die meisten erwischt es kalt, wenn die erste Hitzewallung kommt. Niemand bereitet Frauen auf diese Phase vor. Sie ist gesellschaftlich derart negativ konnotiert, dass man sie lieber totschweigt. In Heiß erzählt Stefanie de Velasco auf sehr persönliche Weise von einem der größten Tabus unserer Gesellschaft: der Menopause - mit all ihren Schrecken, aber auch ihrer Verheißung. Denn was wäre, wenn diese Zeit nicht das Ende des Frauseins und den Anfang der Unsichtbarkeit markierte, sondern eine lebendige Neuorientierung, den Aufbruch in eine neue, kraftvolle, wirklich unabhängige Identität?
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Die Menopause wird viel zu oft viel zu negativ wahrgenommen - wenn überhaupt, meint Rezensentin Rabea Weihser und empfiehlt als Gegengift drei Bücher: Anika Deckers Roman "Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben", Kristine Bilkaus Roman "Halbinsel" und Stefanie de Velascos Tagebuchaufzeichnungen "Heiß". Velasco beschreibt auf 144 Seiten ihre eigenen Erfahrungen mit der Menopause, die nicht die angenehmsten sind. Weihser liest von grauen Haaren, Selbstzweifeln, Hitzewallungen, nutzlosen Ärzten und Schlaflosigkeit. Aber Gespräche mit ihrer Mutter, die das ganze schon hinter sich hat, helfen offenbar, und am Ende steht eine "gut gelaunte Neuerfindung", so die begeisterte Rezensentin, die Velasco als "Identifikationsfigur" anpreist. Am Ende hofft Weihser, dass diese Bücher helfen, die Wechseljahre in goldenerem Licht zu sehen. Frauen sollten sich am Besten ein Beispiel an den Orca-Weibchen nehmen, die sich laut Kritikerin nach der Menopause durch Weisheit und Geschick auszeichnen und "überdurchschnittlich viel Sex mit jungen Bullen" haben.
© Perlentaucher Medien GmbH
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