Es sind die ganz normalen Helden des Alltags, denen Wladimir Kaminer in seinen unwiderstehlich charmanten Erzählungen ein Denkmal setzt: dem Gitarre spielenden Alleinunterhalter in der Fußgängerzone oder den Vorkostern russischer Spezialitäten aus der Rezeptsammlung "Sowjetische Kochkunst" aus dem Jahre 1947; um nur zwei Beispiele zu nennen. Ihre Geschichten werden begleitet von zahlreichen Schwarzweißfotografien aus Privatarchiven - Momentaufnahmen mitten aus dem Leben, die die Erzählungen auf wunderbare Weise illustrieren.
Keine Lebensretter und Pfadfinder, sondern Typen
Weit gefehlt, wer bei „Helden des Alltags“ an furchtlose Lebensretter von ertrinkenden Pudeln, unerschrockene Jäger von Handtaschenräubern, ehrliche Finder verlorener Brieftaschen denkt. Auch keine brennenden Häuser, ins Eis eingebrochenen Jugendlichen oder blinde Großmütter, die es über die Straße zu begleiten gilt, stehen im Zentrum dieses außerordentlich vergnüglichen Buches.
Die Menschen, die Kaminer porträtiert sind stattdessen „Typen“ – ein bisschen skurril, meist liebenswert und auf jeden Fall so, dass einem der eine oder die andere durchaus bekannt vorkommen.
Wie etwa der Verkäufer der Obdachlosenzeitung (der am Ende des Tages in der Berliner U2 auch ohne sein Blatt selbstbewusst einen Obulus für seine Reinlichkeitspflege einfordert und auch bekommt).
Kaminer MUSS man einfach gelesen haben
Vielleicht gibt es ja solche Leute nur entweder in Berlin oder in Russland ... Oder nur ein russischer Wahl-Berliner wie Kaminer hat die Fähigkeit, diese etwas spöttischen, aber immer liebevollen Alltags-Miniaturen zu zeichnen.
Beschreiben kann man sie nicht, die Stories um sich bewaffnende Dreijährige, Kühlschrank inspizierende Eltern, sich zum Schreiben berufen fühlende Nachbarn ... – aber lesen sollte man sie.
Unbedingt. Sonst hat man fürwahr etwas verpasst!
(Michaela Pelz)
Weit gefehlt, wer bei „Helden des Alltags“ an furchtlose Lebensretter von ertrinkenden Pudeln, unerschrockene Jäger von Handtaschenräubern, ehrliche Finder verlorener Brieftaschen denkt. Auch keine brennenden Häuser, ins Eis eingebrochenen Jugendlichen oder blinde Großmütter, die es über die Straße zu begleiten gilt, stehen im Zentrum dieses außerordentlich vergnüglichen Buches.
Die Menschen, die Kaminer porträtiert sind stattdessen „Typen“ – ein bisschen skurril, meist liebenswert und auf jeden Fall so, dass einem der eine oder die andere durchaus bekannt vorkommen.
Wie etwa der Verkäufer der Obdachlosenzeitung (der am Ende des Tages in der Berliner U2 auch ohne sein Blatt selbstbewusst einen Obulus für seine Reinlichkeitspflege einfordert und auch bekommt).
Kaminer MUSS man einfach gelesen haben
Vielleicht gibt es ja solche Leute nur entweder in Berlin oder in Russland ... Oder nur ein russischer Wahl-Berliner wie Kaminer hat die Fähigkeit, diese etwas spöttischen, aber immer liebevollen Alltags-Miniaturen zu zeichnen.
Beschreiben kann man sie nicht, die Stories um sich bewaffnende Dreijährige, Kühlschrank inspizierende Eltern, sich zum Schreiben berufen fühlende Nachbarn ... – aber lesen sollte man sie.
Unbedingt. Sonst hat man fürwahr etwas verpasst!
(Michaela Pelz)
"Kaminers prosaische Snapshots sind in einer schnörkellosen Sprache verfasst und von hintergründigem Witz." Süddeutsche Zeitung