Was sind Helden? Wie werden sie erinnert? Und können Helden über kulturelle, historische, geografische oder politische Grenzen hinaus vermittelt werden? Diese Fragen stellt sich der Sammelband, indem er die Entstehung von Heldenmodellen und deren Vermittlung über Grenzen analysiert. Die Beiträge orientieren sich an einer gemeinsamen Ausgangsthese zur Entwicklung dieser Prozesse, die aber dennoch Raum für die spezifischen Ausprägungen der Vermittlung von Helden lässt. Insgesamt konstatiert der Band drei Konzeptionen der Heldenvermittlung: Während der italienische Nationalheld Giuseppe Garibaldi als reisender Guerillakämpfer zu Lebzeiten mehrfach physische Grenzen überwand und damit seiner eigenen Rezeption über Grenzen Vorschub leistete, entstand beispielsweise die Vorstellung Johannes Gutenbergs als Erfinderhelden erst nach seinem Tod und diachron. Astronauten im 20. Jahrhundert wiederum überschritten als Helden im Labor mit ihrem Körpereinsatz genauso Grenzen, wie die Konstruktion ihres Mythos auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs zu einer relativ synchronen Konzeption führte.Der Sammelband hinterfragt dabei die im alltäglichen Sprachgebrauch suggerierte Eindeutigkeit von Heldenphänomenen und sucht nach ähnlichen Mustern in den Adaptionsprozessen der Helden, die von ihren historischen Ursprüngen losgelöst werden.
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