Die Zivilisation steht auf dünnem Eis. Hier riskiert ein Intellektueller einen Blick in die abgründige Tiefe!In seinen Essays diskutiert Jan Philipp Reemtsma das Unbehagen an einer Zivilisation, zu der die Gewalt als mögliche, vielleicht sogar als attraktive Lebensform gehört, eine Lebensform, die sich nicht aus niederen Instinkten, sondern aus praktizierter Bedenkenlosigkeit, aus der Gewährung von Macht oder aus dem Versprechen vermeintlicher Grandiosität erklären lässt. Er geht diesem Problem in seiner historischen, rechtlichen und anthropologischen Dimension nach, indem er Werke der literarischen Tradition seit der »Ilias« nach den in ihnen enthaltenen und künstlerisch gestalteten Gewaltkonstellationen befragt. Reemtsmas Essays sind anregend, gedankenreich und voller Überraschungen, an denen er die Leserinnen und Leser wie im Gespräch teilnehmen lässt.Aus dem Inhalt:Der Held, das Ich und das WirGewalt, der blinde Fleck der ModerneGewalt als Lebensform»Was hast du?« Sophokles über den SchmerzDas Scheinproblem Willensfreiheit
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Thomas Steinfeld profitiert von der Gelehrtheit des Autors Jan Philipp Reemtsma und von seinem "unerbittlichen" Zugriff auf das Phänomen Gewalt. Die Essays des Bandes um Herders Geschichtsverständnis, um Gewalt in der "Ilias" oder Walter Kempowski verfolgen laut Steinfeld mal einen historischen, mal einen systematischen Ansatz und konfrontieren den Leser mit dem "harten Grund der Geschichte". Für Steinfeld so bedrückend wie erhellend.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Klug, gelehrt und unerbittlich sind diese Essays. Manchmal sind sie auch bedrückend, immer aber erhellend.« (Thomas Steinfeld, Süddeutsche Zeitung, 25.11.2020) »Dieses Buch ist eine anspruchsvolle Lektüre, zeitlos und doch höchst aktuell. Die sprachliche Brillanz ist ein zusätzliches Geschenk.« (Das Zeichen, Januar 2021) »Die Essays sind klug und präzise. Reemtsma gelingt es, seine kulturwissenschaftlichen Überlegungen anschaulich zu präsentieren.« (Erkan Osmanovic, literaturkritik.de, 02.02.2021) »Dieses Buch blickt in unsere Abgründe. Große Empfehlung.« (Alf Mayer, culturmag.de, März 2021)