Die Befreiungskriege 1813, speziell die Leipziger Völkerschlacht vom 16. bis 19. Oktober, sind die bedeutendsten historischen Jubiläen in diesem Jahr, die auch mit zahlreichen Publikationen gewürdigt werden. Der Leipziger BuchVerlag für die Frau lenkt mit einem neuen Bändchen seiner Minibibliothek
den Blick auf einen kaum beachteten Aspekt der Befreiungskriege: auf die „Heldenmädchen“ oder…mehrDie Befreiungskriege 1813, speziell die Leipziger Völkerschlacht vom 16. bis 19. Oktober, sind die bedeutendsten historischen Jubiläen in diesem Jahr, die auch mit zahlreichen Publikationen gewürdigt werden. Der Leipziger BuchVerlag für die Frau lenkt mit einem neuen Bändchen seiner Minibibliothek den Blick auf einen kaum beachteten Aspekt der Befreiungskriege: auf die „Heldenmädchen“ oder „Heldenjungfrauen“, die 1813 auf dem Schlachtfeld gewissermaßen in Uniform ihren Mann standen.
Die Autorin Claudia Forner hat auf 128 Seiten mit sieben kurzen Porträts diesen Frauen exemplarisch ein Denkmal gesetzt. Zunächst versucht sie, in einem Prolog eine Antwort zu finden auf die Frage: waren sie heißblütige Patriotinnen, verwegene Abenteurerinnen oder wilde Amazonen? - wobei sie auch das Frauenbild des beginnenden 19. Jahrhunderts beleuchtet.
Außerdem wird das legendäre Lützower Freikorps kurz vorgestellt, denn einige der Heldinnen dienten bei den „Schwarzen Jägern“. So auch Eleonore Prochaska, die unter dem Pseudonym Freimund Reimar zur Gallionsfigur der „Heldenjungfrauen“ wurde. Erst bei einer (später tödlichen) Schussverletzung im gegnerischen Kugelhagel entdeckte man ihr gehütetes weibliches .Geheimnis.
Die anderen Porträts würdigen Anna Lühring, Johanna Stegen, Friederike Krüger, Louise Grafemus, Nadeshda Durowa und Maria Werder, die zwar heldenhaft gegen Napoleon gekämpft hatten, aber danach schnell in Vergessenheit gerieten. So ist zwar gesichert, dass Maria Werder als einzig bekannte Frau in Uniform an der Leipziger Völkerschlacht teilnahm, doch ihre genauen Lebensdaten sind dagegen kaum bekannt.
In ihrem Epilog „Heldinnenfriedhof“ verweist Forner noch einmal darauf, dass diese Frauen und Mädchen nur für einen kurzen Augenblick des Krieges Heldinnen sein durften. Das bürgerliche Frauenbild des 19. Jahrhunderts duldete keine „Exoten“.
Fazit: Ein höchst informationsreiches Mini-Buch, das zudem noch mit vielen (meist historischen) Abbildungen illustriert ist und abschließend einige der wichtigsten Ereignisse und Namen von 1806 bis 1815 auflistet. Wirklich ein Schmuckstück in der schon äußerst beliebten Minibibliothek.