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"Dieses Buch ist atemberaubend. Abenteuer, Entsetzen, Grauen und Aufregung - alles ist geboten." (Times Literary Supplement.) Lyon, 21. Juni 1943. Der Ehemann von Lucie Aubrac wird als Mitglied der Resistance verhaftet und gerät in die Hände des Gestapo-Chefs Klaus Barbie, des "Schlächters von Lyon". In einer spektakulären Rettungsaktion gelingt es Lucie schließlich, ihren Mann und weitere 12 Häftlinge zu befreien. Ihre Tagebuchaufzeichnungen aus jener Zeit zeigen eine Frau, die aus Liebe zur Heldin wird.

Produktbeschreibung
"Dieses Buch ist atemberaubend. Abenteuer, Entsetzen, Grauen und Aufregung - alles ist geboten." (Times Literary Supplement.) Lyon, 21. Juni 1943. Der Ehemann von Lucie Aubrac wird als Mitglied der Resistance verhaftet und gerät in die Hände des Gestapo-Chefs Klaus Barbie, des "Schlächters von Lyon". In einer spektakulären Rettungsaktion gelingt es Lucie schließlich, ihren Mann und weitere 12 Häftlinge zu befreien. Ihre Tagebuchaufzeichnungen aus jener Zeit zeigen eine Frau, die aus Liebe zur Heldin wird.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.11.1996

Tagebuch und Heldenlied
Eine französische Widerstandskämpferin erzählt

Lucie Aubrac: Heldin aus Liebe. Eine Frau kämpft gegen die Gestapo. Aus dem Französischen von Andrea Spingler. Verlag C. H. Beck, München 1996. 279 Seiten, 11 Abbildungen, 38,- Mark.

Natürlich hat Victor Klemperer mit seinem berühmten Journal von 1933 bis 1945 Maßstäbe gesetzt, an denen alle Tagebücher aus der Nazizeit gemessen werden müssen. Mit genau beobachteten Details aus seinem ständig bedrohten Alltagsleben und vielen sogleich notierten Gesprächen unter jüdischen Leidensgenossen, mit "Ariern" oder Gestapo-Leuten hat er bewiesen, welchen Rang an zeithistorischer Authentizität ein bedeutender Schriftsteller mit solchen präzisen Tagebuchnotizen gewinnt. Die Einbrüche aus jener Leidenszeit in Dresden hat er der Nachwelt gültig überliefert.

Die französische Lehrerin, die das "verfluchte Reich" aus der Optik der Résistance-Bewegung erlebt, ist als Chronistin mit Klemperer überhaupt nicht zu vergleichen. Die Crux ihres schlichten Erinnerungsbuches ist, daß sie als aktive Untergrundkämpferin in den Jahren 1942 bis 1943 keine täglichen Aufzeichnungen machen konnte. Dennoch bedient sie sich aber der literarischen Form des Tagebuches - vermutlich, um ihrem autobiographischen Bericht aus Lyon, wo damals Klaus Barbie als Gestapo-Chef herrschte, mehr Dramatik und Gegenwärtigkeit zu verleihen. Sie besitzt eine fatale Vorliebe für die direkte Wiedergabe von Dialogen, die vor über einem halben Jahrhundert unter Männern und Frauen der Résistance so stattgefunden haben sollen. Die konspirativen Gespräche in ihrem Buch klingen denn auch, zumindest in der wenig geglückten deutschen Übersetzung, seltsam heldisch-salopp und entpuppen sich zunehmend als simples stilistisches Mittel, um die ferne Vergangenheit zum Leben zu erwecken.

Hinzu kommt, daß die Autorin recht eitel über ihre Ehe mit einem führenden Kopf der französischen Widerstandsbewegung plaudert. Immer wieder macht sie uns mit den diversen Begleiterscheinungen ihrer Schwangerschaft vertraut, was mitunter ein wenig lästig ist, zumal sie dabei das Zeitkolorit aus dem Auge verliert.

Manchmal aber horcht man auf: etwa wenn sie das abendliche Abhören der BBC-Sendungen eindringlich schildert. Unter größter Geheimhaltung versammelt man sich um Radioapparate, in denen es knackt und rauscht, um verschlüsselte Botschaften aus London zu empfangen. Mysteriöse Satzfetzen, Sprichwörter oder Gedichtzeilen, die wegen der deutschen Störsender oft kaum zu verstehen sind, versetzen die angesprochenen Résistance-Leute in fieberhafte Aktivität. So meldet die BBC im verabredeten Geheimcode zum Beispiel, daß in der nächsten Mondnacht ein Flugzeug aus England kommen wird, um Agenten abzusetzen oder von der Gestapo gejagte Franzosen in Sicherheit zu bringen. Auch wenn die Autorin voller Verachtung auf das Vichy-Regime Marschall Pétains zu sprechen kommt und jene Kreise des Pariser Bürgertums verurteilt, die für eine Kollaboration mit dem mächtigen Hitler-Deutschland eintraten, bedauert man es, daß hier keine bedeutende Chronistin vom Range Klemperers am Werke ist, sondern bloß eine tapfere Frau, die ihr Leben im Kampf gegen die verhaßten Deutschen riskiert hat. Gewiß hat sie das kleine Buch vor allem für die französische Jugend geschrieben, um ihr ein Kapitel aus dem Heldenepos der Résistance zu erzählen. HENNING SCHLÜTER

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