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Alles nur Einbildung? Neugierig folgt Helene der großen Katze in den Garten - und gerät unversehens in eine andere Welt. Eine Welt, in der sich eben noch Fische und andere Meerestiere in der mit Wasser gefüllten Laube tummeln und im nächsten Augenblick in einer von Riesenvögeln getragenen Hängematte liegen. Merkwürdig, merkwürdig - und das alles in Sichtweite von Helenes Eltern ...

Produktbeschreibung
Alles nur Einbildung?
Neugierig folgt Helene der großen Katze in den Garten - und gerät unversehens in eine andere Welt. Eine Welt, in der sich eben noch Fische und andere Meerestiere in der mit Wasser gefüllten Laube tummeln und im nächsten Augenblick in einer von Riesenvögeln getragenen Hängematte liegen. Merkwürdig, merkwürdig - und das alles in Sichtweite von Helenes Eltern ...
Autorenporträt
Anke Kuhl, geb. 1970 in Frankfurt am Main, studierte nach dem Abitur Freie Bildende Kunst in Main und anschließend Visuelle Kommunikation in Offenbach. 1999 gründete Anke Kuhl die Ateliergemeinschaft 'labor' in ihrer Geburtsstadt Frankfurt. Dort lebt und arbeitet die Mutter zweiter Kinder heute als freie Illustratorin und Autorin. Es sind der hintergründige Witz und ihre liebevollen Betrachtungen, durch die sich Anke Kuhl in ihren Geschichten und Bildern hervorhebt. Für ihre Arbeit wurde sie unter anderem mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis, dem Troisdorfer Bilderbuchstipendium und dem Eulenspiegel-Bilderbuchpreis ausgezeichnet.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

"Rezensentin Annette Zerpner erfreut sich am eigenwilligen, "lakonischen Strich" und der "garstig-genialen" Farbgebung dieses Bilderbuches. Die Familie, die im Zentrum der Erzählung steht, kommt Zerpner trotz aller geschilderten Naturverbundenheit äußerlich eher ungesund vor, weshalb sie sich auch an die bizarre Addams-Family erinnert fühlt. Titelheldin Helene hat eine Fantasie, die Flora und Fauna umfasst und sich durch einen makabren Umgang mit ihren Stofftieren ausdrückt. Der Charme dieser Geschichte für Kinder im Vorschulalter besteht für die Rezensentin im nahen Beieinander von Wirklichem und Fantastischem, und auch den Erwachsenen wird eine "erstaunliche Pointe" versprochen.

© Perlentaucher Medien GmbH"

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.04.2005

Octopussys Besuch im Garten

In ihrem preisgekrönten Bilderbuch "Cowboy will nicht reiten" karikierte Anke Kuhl herbe Western-Typen, denen man nicht unbedingt begegnen will. Den Nachfolger "Helenes Familie" zeichnet neben dem eigenwilligen, lakonischen Strich der jungen Illustratorin auch wieder eine garstig-geniale Farbgebung aus. An dieser Palette werden sich die Geschmäcker von Kindern wie Erwachsenen scheiden, einen Anguckversuch ist Anke Kuhls neues Buch aber auf jeden Fall wert.

Diesmal dominieren Grün- und Türkistöne, Schauplatz ist der üppig wuchernde Garten von Familie Borstel. Von ihrer Terrasse blickt diese bei aller Naturverbundenheit eher ungesund bleichgesichtig aus dem Strickpulli - eine Öko-Version der Addams-Family. Merkwürdige Details fallen ins Auge: Flatterfinger, die wie gerollte Knetewürste aussehen, halten Salatbesteck, Tochter Helenes Mähne wogt und weht wie Seegras, ein langer Katzenschwanz lockt hinaus in die Brombeerwildnis, rosa Federn schweben ein, übergroße Vögel verschlingen ihre Stelzbeine zu Yogaübungen. Doch außer Helenes leicht makaberem Umgang mit manchen ihrer Stofftiere ist bei den Borstels alles ganz harmlos.

Helenes Phantasie ist so flexibel wie Flora und Fauna. Kleine Mißverständnisse in der Kommunikation von Tochter und geistesabwesenden Eltern ("Die Laube ist voller Wasser!") reichen, um den Garten für das Mädchen in ein phantastisches Wasserreich zu verwandeln, das sie in Begleitung ihrer lebendig gewordenen Riesenplüschkatze anstaunt. Hechte und Reschen, Drinnen und Draußen schwimmen durcheinander. Wie die Heldin trennen Kinder im Vorschulalter Phantastisches noch nicht von Wirklichem. Beim Vorlesen kommen deshalb überraschend technische Fragen auf: Macht eine Pumpe den Gartenteich zur Hüpfburg? Die Terrasse mit den Eltern scheint in weite Fernen abgetrieben, groß und nah glotzen die Fische aus dem Laubenaquarium. Daß beide Welten trotzdem in Rufweite zueinander existieren, ist zeichnerisch sehr geschickt umgesetzt und macht den Charme der Geschichte aus.

Reisen bildet den Charakter und erweitert den Horizont. Als "Expeditionsleiterin" ist Helene umsichtig und nicht zerstörungswütig wie im Kinderzimmer: Die Katze darf wegen der Krallen nicht mit auf der wie ein Hefeteig aufgegangenen Gartenteichfolie hüpfen, die Fische gehören nach kurzer Zeit unbedingt zurück ins Wasser, und die auf vier angewachsene Schar der erschöpften Freunde wird zur Stärkung nach Hause eingeladen. Auch die in der erwachsenen Realität verbliebenen Eltern profitieren schließlich von Helenes Ausflug: Sie lernen endlich mal interessante neue Leute kennen. Die phantastischen Begleiter werden von den Borstels ganz lässig als Familienzuwachs betrachtet und mit Kakao bedient. Erwachsene freuen sich sehr an dieser Pointe, für Kinder ist sie eher selbstverständlich. Schließlich hat man vorhin selbst mit einem netten Nashorn zu Abend gegessen.

ANNETTE ZERPNER

Anke Kuhl: "Helenes Familie". Carlsen Verlag, Hamburg 2005. 32 S., geb., 14,- [Euro]. Ab 4 J.

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"Anke Kuhl ist cool" (Generalanzeiger Bonn)