Als der junge deutsche Physiker Werner Heisenberg 1925 auf Helgoland die mathematischen Grundlagen der Quantenmechanik schuf, setzte er einen Prozess in Gang, der Mikrokosmos und Makrokosmos voneinander trennte. Hundert Jahre später verdanken wir der Quantenphysik unser Wissen um die Grundlagen der Chemie, die Funktionsweise der Sonne oder auch unseres Gehirns, sie ist die Basis moderner Hochtechnologie vom Laser bis zum Computer. Und doch gibt sie der Forschung nach wie vor Rätsel über Rätsel auf.
Rovellis neues Buch führt uns ein in die Welt der physikalischen Forschung zu den allerkleinsten Teilchen, die er selbst maßgeblich betreibt. Was wissen wir und was können wir wissen über die Zustände der quantischen Welt, die Möglichkeiten ihrer Beobachtung, die Grenzen unserer materiellen Existenz und ihrer Beschreibung, aber eben auch über unser Bewusstseinsvermögen und schließlich die schwindelerregende Auffassung moderner Teilchenphysik von der Beschaffenheit unserer materiellen Welt als bloßes Geflecht von Beziehungen und Interaktionen?
Rovellis neues Buch führt uns ein in die Welt der physikalischen Forschung zu den allerkleinsten Teilchen, die er selbst maßgeblich betreibt. Was wissen wir und was können wir wissen über die Zustände der quantischen Welt, die Möglichkeiten ihrer Beobachtung, die Grenzen unserer materiellen Existenz und ihrer Beschreibung, aber eben auch über unser Bewusstseinsvermögen und schließlich die schwindelerregende Auffassung moderner Teilchenphysik von der Beschaffenheit unserer materiellen Welt als bloßes Geflecht von Beziehungen und Interaktionen?
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Fabelhaft inspirierend findet Rezensent Volkart Wildermuth Carlo Rovellis angenehm kurze Geschichte der Quantenphysik. Wenn wir das richtig verstehen, hat Wildermuth so viel beziehungsweise wenig Ahnung von dem Thema wie der Durchschnittsleser, aber das macht nichts, versichert er. Er vergleicht das Buch mit einem "Reisebericht aus einem Land, das die meisten nie betreten werden". Das ist sehr schön gesagt, denn wenn man auch nicht weiß, ob es in dem Land wirklich so ist wie beschrieben, kann man über das Erzählte doch nachdenken. Darum nochmal zu Rovelli: Welche Realität die Quantenphysik beschreibt, weiß eigentlich niemand. Rovellis These, erklärt der Rezensent, verabschiedet das Objekt. Es gibt also kein Sosein mehr, keine Wahrheiten oder Fakten, sondern nur noch Interaktionen, die von jedem anders interpretiert werden können. Was das für unsere Welt und unser Miteinander bedeuten würde, darüber kann jeder nachdenken.
© Perlentaucher Medien GmbH
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