Die Helicobacter-pylori-Infektion ist die weltweit am weitesten verbreitete Infektion. Es handelt sich um ein Bakterium, das ausschließlich die Magenschleimhaut besiedelt und eine wichtige Rolle bei der Pathogenese von gastroduodenalen Erkrankungen wie Gastritis, Magengeschwüren und Magenadenokarzinomen spielt. Das Bakterium wurde von JR Warren und BJ Marshall in den frühen 1980er Jahren entdeckt (Nobelpreis für Physiologie und Medizin 2005). Im Jahr 1994 wurde es von der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC), die zur Weltgesundheitsorganisation gehört, in die Liste der Typ-1-Karzinogene aufgenommen. Die Infektion ist universell verbreitet und kann in allen Bevölkerungsgruppen vorkommen, ist aber vor allem bei ungünstigen sozioökonomischen Bedingungen anzutreffen. In den Entwicklungsländern liegt die Prävalenz bei 70-90%, in den Industrieländern dagegen nur bei 20-30%. In diesem Werk wurde über die Aspekte der Pathogenität und Diagnose von H. pylori eine sorgfältige, aktualisierte Überprüfung berichtet.