»Diese Lyrik macht den Leser reich« - Gedichte aus 25 Jahren in einem Band. Zum 60. Geburtstag der Autorin.
Ulrike Draesner hat ein helles Ohr für Zwischenräume und »subsongs«, die Lieder unter den Liedern - Stimmen, die man gemeinhin nicht hört. In »hell & hörig« zeigt sich das ganze Können der Dichterin: Gedichte aus 25 Jahren, sinnlich, gedankenreich und zugewandt, viele davon noch unveröffentlicht. Souverän werden traditionelle lyrische Formen aufgegriffen, naturwissenschaftliche Kenntnisse integriert. Polyglott, polyamorisch, zeitgenössisch ist Draesners Poesie, deren Originalität sich auch im Umgang mit fremden Sprachen beweist. Dem Wald und seinen Pflanzen gehört ein Kapitel, ein anderes Tieren, ein drittes den Fragen nach Heimat und Migration. Große Gesänge gliedern den Band: die Klage um ein fehlgeborenes Kind, die Auseinandersetzung mit einer sich entziehenden Mutter. In zwölf von Draesner gestalteten Zwischenrufen geht sie der Frage nach, wie durch Poesie Neues in die Welt kommt und Altes, Vergessenes sichtbar wird: glänzend in seinem eigenen Ton.
Ulrike Draesner hat ein helles Ohr für Zwischenräume und »subsongs«, die Lieder unter den Liedern - Stimmen, die man gemeinhin nicht hört. In »hell & hörig« zeigt sich das ganze Können der Dichterin: Gedichte aus 25 Jahren, sinnlich, gedankenreich und zugewandt, viele davon noch unveröffentlicht. Souverän werden traditionelle lyrische Formen aufgegriffen, naturwissenschaftliche Kenntnisse integriert. Polyglott, polyamorisch, zeitgenössisch ist Draesners Poesie, deren Originalität sich auch im Umgang mit fremden Sprachen beweist. Dem Wald und seinen Pflanzen gehört ein Kapitel, ein anderes Tieren, ein drittes den Fragen nach Heimat und Migration. Große Gesänge gliedern den Band: die Klage um ein fehlgeborenes Kind, die Auseinandersetzung mit einer sich entziehenden Mutter. In zwölf von Draesner gestalteten Zwischenrufen geht sie der Frage nach, wie durch Poesie Neues in die Welt kommt und Altes, Vergessenes sichtbar wird: glänzend in seinem eigenen Ton.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Rezensent Björn Hayer preist die Poetik des Bezugs, zu erleben in den hier versammelten Gedichten von Ulrike Draesner. Wie die Autorin sich immer wieder ins Verhältnis setzt zu den Wörtern, zu Bekanntem, zur Erinnerung und so Spannungen herstellt, findet Hayer überwiegend stark. Die Übersetzungarbeit der Autorin spielt laut Hayer dabei eine nicht zu unterschätzende Rolle, ebenso ihre Kenntnis der Weltliteratur. Explosive Energie und Phantasie hat sie eh, erklärt der Rezensent, auf rote Wiesen und grüne Lippen blickend. Nur gelegentlich geht die Draesner für Hayers Empfinden etwas zu weit, so wenn sie vor lauter Schwitters-Euphorie einige Verse überlädt mit "Wortgewirbel", das in Beliebigkeit zu kippen droht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Mich interessiert die Verbindung von Sprache und Körperlichkeit«
Ulrike Draesner im Gespräch mit Joachim Scholl Deutschlandfunk Kultur
Ulrike Draesner im Gespräch mit Joachim Scholl Deutschlandfunk Kultur