Kombination aus Umwelt-Dystopie und Zeitreise
Zukunftsromane rund um die Folgen des Klimawandels sind momentan viele zu finden, auch „Hella“ ist einer davon. Wegen des drohenden Kollaps der Erde reist hier eine erlesene Gruppe Menschen aus dem 22. Jahrhundert zurück durch die Zeit - und landet im
mittelalterlichen England.
Als Leser erlebt man das Abenteuer aus zwei Perspektiven. James ist einer…mehrKombination aus Umwelt-Dystopie und Zeitreise
Zukunftsromane rund um die Folgen des Klimawandels sind momentan viele zu finden, auch „Hella“ ist einer davon. Wegen des drohenden Kollaps der Erde reist hier eine erlesene Gruppe Menschen aus dem 22. Jahrhundert zurück durch die Zeit - und landet im mittelalterlichen England.
Als Leser erlebt man das Abenteuer aus zwei Perspektiven. James ist einer der Zeitreisenden, der ein wenig aus seiner vergangenen Zukunfts-Zeit erzählt und während seiner Streifzüge durch den Wald auf die aufgeweckte Hella trifft. Neben einer sich langsam entwickelnden Freundschaft erkennen die beiden mit der Zeit, welche Bedrohung einige der Zeitreisenden für die Bewohner darstellen könnten.
Die Idee an sich ist gut, die Umsetzung für meinen Geschmack nicht ganz so gelungen. Vor allem Hella berichtet wiederholt ausführlich über Alltägliches, was mit der Zeit einfach langweilig wurde. Wer wann welches Essen kocht, auf dem Feld arbeitet, lauter Nebensächlichkeiten, die leider zuviel Raum einnahmen. Ebenso wirkt sie mal stark und clever, während sie sich im nächsten Moment übers Ohr hauen lässt oder unvorsichtig wird. Wobei auch James sich ein paar Schnitzer erlaubt. Die Zukunft, welche nun James‘ Vergangenheit ist, war mir zeitlich zu gestaucht, um wirklich realistisch zu wirken. Die Gesellschaftsprobleme dieser Zeit hätten ruhig deutlicher gezeichnet werden können, um die Leser wachzurütteln. Ebenso blieben so manch andere Chancen vertan wie z. B. das Missverständnis, dass James Informationen im Netz liest, während Hella gar keine Ahnung haben kann, was unter besagtem Netz zu verstehen ist.
Insgesamt ist die Idee gut, es wird sich jedoch mit so manchen Banalitäten aufgehalten, während die wirklich spannenden Momente oder sich bietenden Missverständnisse teilweise gar nicht so richtig ausgereizt wurden.