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Die Photographien von Herbert List (1903 - 1975) sind in mehrfachem Sinne Klassiker: Nicht nur haben sie selbst sich einen festen Platz im Kanon der Photographie des 20. Jahrhunderts erobert; ebenso lassen die in ihrer Distanziertheit fast surrealen Bilder das Auge des klassisch gebildeten Photographen erkennen. Seine zwischen 1937 und 1939 entstandenen Aufnahmen Griechenlands - Landschaften, Skulpturenfragmente, Tempelruinen, Menschen am Meer - beschwören eine in Licht und Schönheit getauchte Vision des klassischen Hellas. Angesichts der späteren Zerstörungen der Landschaft Griechenlands…mehr

Produktbeschreibung
Die Photographien von Herbert List (1903 - 1975) sind in mehrfachem Sinne Klassiker: Nicht nur haben sie selbst sich einen festen Platz im Kanon der Photographie des 20. Jahrhunderts erobert; ebenso lassen die in ihrer Distanziertheit fast surrealen Bilder das Auge des klassisch gebildeten Photographen erkennen. Seine zwischen 1937 und 1939 entstandenen Aufnahmen Griechenlands - Landschaften, Skulpturenfragmente, Tempelruinen, Menschen am Meer - beschwören eine in Licht und Schönheit getauchte Vision des klassischen Hellas. Angesichts der späteren Zerstörungen der Landschaft Griechenlands erscheinen diese Bilder selbst wie Funde aus einem längst vergangenen, fernen Goldenen Zeitalter. Dieser Band rekonstruiert weitgehend ein Buchprojekt, für das Herbert List seine Photographien Ende der dreißiger Jahre zusammengestellt hatte und das nie realisiert wurde. Vorangestellt ist ein Text von Hugo von Hofmannsthal, in dem der Dichter die Eindrücke seiner ersten Griechenlandreise im Jahr 1922 beschreibt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.08.2003

Fragmente: Griechenland-Bilder von Herbert List

Es gibt keinen schöneren, keinen poetischeren Bildband über Griechenland als "Hellas" von Herbert List - gleichermaßen das Liebesbekenntnis an eine Landschaft wie eine Selbstdarstellung des Fotografen, dem die Fragmente und Ruinen einer untergegangenen Epoche zu Sinnbildern seiner eigenen Verlorenheit, auch Zerrissenheit wurden. List hatte 1935 Deutschland verlassen. Seine Flucht vor den Nazis führte ihn unter anderem ans Mittelmeer, wo er mediterrane Gelassenheit, gar Heiterkeit zu finden hoffte. Aus seinen Fotografien jedoch spricht oft genug das Gegenteil: Im gleißenden Licht der griechischen Sonne gleichen bei ihm die Stätten der Antike den düsteren Albtraumszenerien der Surrealisten. Statt ein Ideal wiederzubeleben, berichtet List von Untergang und Verfall. Und doch blitzt im magischen Zusammenspiel der Steine und der Natur immer wieder ein Moment von Sehnsucht hindurch, fast wie Trotz gegenüber der eigenen Melancholie.

Schon 1939 angekündigt, erschien Lists Buch "Licht über Hellas" erst 1953, in einer Fassung, die nur noch wenig mit seiner Vorstellung zu tun hatte; zu sehr war das Buch zum Länderband geworden. Vierzig Jahre später rekonstruierte Max Scheler für eine luxuriöse Neuausgabe das ursprüngliche Konzept; nun liegt das Buch als broschierte Sonderausgabe vor. - Unsere Abbildung zeigt die Ruine des Apollo-Tempels in Korinth.

F.L.

"Hellas" von Herbert List; herausgegeben von Max Scheler. Schirmer/Mosel Verlag, München 2003. 160 Seiten, 106 Abbildungen. Broschiert, 39,80 Euro. ISBN 3-8296-0088-7.

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