24,90 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Versandfertig in 2-4 Wochen
  • Broschiertes Buch

Das Zeichnen begleitete den Bildhauer, Maler, Grafiker und Zeichner Helmut Ammann (1907-2001) ein Leben lang. "Nulla dies sine linea contemplativa", keinen Tag ohne vertiefendes Zeichnen zu verbringen, war für ihn eine Notwendigkeit. So erfasste er auch "anonyme Zeitgenossen", Menschen, denen er zufällig in der Bahn, im Café, bei Vorträgen begegnete, mit Stil und kleinem Zeichenblock. Man spürt die tiefe Neugierde und Empathie, das einfühlende Beobachten und den Respekt, mit dem der Künstler dem Anderen begegnet. Der Typ, die Haltung, der Gestus des in den Blick Genommenen bestimmten die…mehr

Produktbeschreibung
Das Zeichnen begleitete den Bildhauer, Maler, Grafiker und Zeichner Helmut Ammann (1907-2001) ein Leben lang. "Nulla dies sine linea contemplativa", keinen Tag ohne vertiefendes Zeichnen zu verbringen, war für ihn eine Notwendigkeit. So erfasste er auch "anonyme Zeitgenossen", Menschen, denen er zufällig in der Bahn, im Café, bei Vorträgen begegnete, mit Stil und kleinem Zeichenblock. Man spürt die tiefe Neugierde und Empathie, das einfühlende Beobachten und den Respekt, mit dem der Künstler dem Anderen begegnet. Der Typ, die Haltung, der Gestus des in den Blick Genommenen bestimmten die Stricharten. Manche Typen schienen nur über die Karikatur zugänglich. Das Zeichnen und das Gezeichnete intensivieren den Blick und lassen uns Dinge wahrnehmen, die vorher verborgen waren: Es geht darum, die geistige Beweglichkeit, die Spontaneität, das Wesen des Porträtierten zu erfassen, die charakteristische Formensprache des Gesichts, die sich als "Vielgestalt", etwa im Spiel zwischen Auge und Mund, in Beziehungsformen ausdrückt. Sie sind nicht greifbar und nicht fassbar, aber vorhanden und spürbar. Über 5000 Zeichnungen anonymer Zeitgenossen sind erhalten, etwa 300 wurden thematisch für diesen Band ausgewählt. Sie gewähren einen Blick in die 1960er bis 1980er Jahre, in eine andere Zeit mit anderen Frisuren, anderer Kleidung, anderen Gewohnheiten, eine Zeit ohne Tablet und Handy. So wird der Zeichner Helmut Ammann auch zu einem empfindsamen Seismographen seiner Zeit, zu einem Beobachter, der uns einen großen Bilderbogen an Menschengesichtern hinterlassen hat.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Autorenporträt
In seiner Zeit als Lehrer am Münchner Michaeli-Gymnasium verwirklichte Erich Kasberger als Stadtteilforscher, Ausstellungsmacher und Autor etliche Projekte zur Lokalgeschichte des Münchner Ostens. Er präsentierte Theateraufführungen sowie historische Ausstellungen zu Stadtteilwochen und erarbeitete zusammen mit Schülern Beiträge zum Geschichtswettbewerb der Stadt München. Seit fast vierzig Jahren beschäftigt er sich in regionalhistorischen Zusammenhängen mit der NS-Zeit und initiierte 1987 das Mahnmal für die verfolgten Juden des Internierungslagers München Berg am Laim, an dem seitdem jährliche Gedenkveranstaltungen stattfinden. Erich Kasberger publizierte u.a. in der Süddeutschen Zeitung und im Bayerischen Rundfunk. Er arbeitet heute als Publizist, Musikkabarettist und Galerist und lebt in Pöcking am Starnberger See.