Marktplatzangebote
Ein Angebot für € 12,80 €
  • Buch mit Leinen-Einband

Diese Publikation erscheint anlässlich der Ausstellung Helmut Federle, Edelweiss (Ausführung) im Nietzsche-Haus, Sils-Maria, 22. September 2004 - 10. Juli 2005.
Aus der Einleitung
Es ist keine Frage, dass Helmut Federle zu den Grossen der zeitgenössischen Malerei gehört. Er hat in den wichtigsten Galerien und Museen der Welt ausgestellt, 1997 als Vertreter der Schweiz an der Biennale in Venedig. In der postmodernen Überwindung des europäischen Nihilismus vertritt er ganz eigene - ideologiekritische - Positionen, die zum Teil an Nietzsches Ästhetik der Überwindung von Dekadenz und…mehr

Produktbeschreibung
Diese Publikation erscheint anlässlich der Ausstellung Helmut Federle, Edelweiss (Ausführung) im Nietzsche-Haus, Sils-Maria, 22. September 2004 - 10. Juli 2005.

Aus der Einleitung
Es ist keine Frage, dass Helmut Federle zu den Grossen der zeitgenössischen Malerei gehört. Er hat in den wichtigsten Galerien und Museen der Welt ausgestellt, 1997 als Vertreter der Schweiz an der Biennale in Venedig. In der postmodernen Überwindung des europäischen Nihilismus vertritt er ganz eigene - ideologiekritische - Positionen, die zum Teil an Nietzsches Ästhetik der Überwindung von Dekadenz und konsumhaftem Reiz anschliessen. Dabei überraschen seine Beherrschtheit und formale Sicherheit, seine überlegene Diskussion traditioneller Formalismen im Wechselspiel von Zurückhaltung und Dominanz. Federle geht in seinen Arbeiten sowohl analytisch als auch synthetisch vor, indem er die Grundlagen pikturaler Traditionen schöpferisch durchleuchtet und in ihrer Substanz neu definiert; in Auseinandersetzung auch mit Alberto Giacomettis Obsession des vorgegebenen Scheiterns oder Dürrenmatts provokanter These der Undarstellbarkeit alles Darzustellenden.

Seit 1960 steht das Nietzsche-Haus offen für Besucher, die sich für das Leben, das Werk und die vielfältigen Wirkungen des Dichter-Philosophen interessieren. Eine kleine Ausstellung erinnert an Schriftsteller, die auf Nietzsches Spuren ins Engadin kamen: Adorno, Andersch, Benjamin, Benn, Celan, Cocteau, Dürrenmatt, Frisch, Hesse, Annette Kolb, Karl Kraus, Thomas Mann, Gerhard Meier, C.F. Meyer, Musil, Neruda, Proust, Rilke. - Die starke Bildhaftigkeit von Nietzsches Sprache und sein Glaube an die "Rechtfertigung der Welt durch die Kunst" bilden den Hintergrund für die erfolgreichen Kunstausstellungen mit Roman Candio, Martin Disler, Hannes Gruber, Jacques Guidon, Constant Könz, Erica und Gian Pedretti, Leta Peer, Gerhard Richter, A.T. Schäfer, Martin Schwarz, Ursina Vinzens, Not Vital, Helmut Federle, die durch ihre Mitarbeit unsere Bemühungen um das Nietzsche-Haus als international anerkanntes, unabhängiges Kulturzentrum unterstützen.

Das Nietzsche-Haus: ein Ort geistiger Auseinandersetzung
Friedrich Nietzsche trat in den letzten und wichtigsten Schaffensjahren, nach seiner Basler Professur, in eine ganz intensive Beziehung zum Oberengadin, insbesondere zu Sils-Maria. Hier fühlte er sich aufgehoben, seine Innenwelt schien sich in der Aussenwelt wiederzufinden, die Aussagen im Brief an Carl von Gersdorff vom 28. Juni 1883 sind nur ein Beispiel seines Ausdrucks höchster Begeisterung für die zauberhafte Landschaft: "Ach, was liegt noch Alles verborgen in mir und will Wort und Form werden! Es kann gar nicht still und hoch und einsam genug um mich sein, dass ich meine innersten Stimmen vernehmen kann! [...] Hier wohnen meine Musen: schon im Wanderer und sein Schatten habe ich gesagt, diese Gegend sei mir "blutsverwandt", ja noch mehr."