Die hier versammelten Essays kreisen u.a. um die Frage nach der Möglichkeit von Literatur über den Holocaust und um die Nützlichkeit von Literatur überhaupt.»Wir können nicht menschlich sein, ohne in uns die Fähigkeit zum Schmerz, auch die zur Gemeinheit wahrgenommen zu haben. Aber wir sind nicht nur die möglichen Opfer der Henker: Die Henker sind unseresgleichen. Wir müssen uns auch noch fragen: Gibt es nichts in unserem Wesen, das so viel Entsetzliches unmöglich macht? Und wir müssen uns wohl die Antwort geben: tatsächlich, es gibt nichts. Tausend Hindernisse stellen sich in uns dem entgegen ... Trotzdem ist dies nicht unmöglich. Wir sind also nicht bloß zum Schmerz, sondern auch zur Raserei des Folterns fähig.«
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Georges Batailles Zugang zur Gewaltfrage liest sich für Lutz Lichtenberger wie ein "ferner Kommentar" zum Fall Amstetten. Lichtenberger eröffnet der schmale Band mit den Texten von 1947 Abgründe der Seele. Obgleich der Rezensent darin auf zentrale Themen des Autors, wie die Entmachtung des Subjekts und die Erfahrung von Grenzüberschreitung stößt, verhilft ihm der Band nur zu einem "assoziativen Einblick" in das interdisziplinäre Werk Batailles. Zudem fällt es Lichtenberger schwer, die Katastrophe des Zweiten Weltkriegs als eine für den Autor prägende Erfahrung nachzuvollziehen. Zeitgemäßer erscheint ihm da Jan Philipp Reemtsmas These von einer sich selbst genügenden Gewalt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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