Die Achttausender: Einem breiten Publikum gelten sie noch immer als Inbegriff für die größte Herausforderung im Bergsteigen. In den Medien dominieren dagegen Schlagzeilen von Massenbesteigungen und Unfällen geführter "Höhen-Touristen". In diesem verwirrenden Spannungsfeld liefert "Herausforderung 8000er" eine längst überfällige Gesamtbetrachtung des alpinistischen Status quo der welthöchsten Gipfel. Der reich bebilderte Band (Lizenzausgabe des 2012 erschienenen englischen Originaltitels: On Top of the World. The New Millennium) dokumentiert die bergsteigerischen Highlights und Entwicklungen an allen 14 Achttausendern im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts. Darüber hinaus liefert das Buch überraschende neue Einblicke in die Geschichte früherer Besteigungen und es zeigt, dass heute an den Achttausendern zwei Welten nebeneinander existieren: Während einige der höchsten Berge der Welt inzwischen auch für Normalbergsteiger erreichbar sind, findet eine Handvoll Alpinisten an ihnen noch immer Raum für Pionierleistungen im absoluten Grenzbereich.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.07.2014Für den Tisch Zum fünfzigsten Mal jährt sich in diesem Jahr die Erstbesteigung der Shishapangma. Der mit 8027 Metern Höhe niedrigste der 14 Achttausender war gleichzeitig der letzte, der bestiegen wurde. Ein Endpunkt, so schien es zunächst. Doch seither hat sich viel getan an den höchsten Bergen der Welt. Von den Entwicklungen in der Höhe erzählt das Buch "Herausforderung 8000er", das die Geschichte des Achttausenderbergsteigens bis zu Ueli Stecks Erstbegehung in der Annapurna-Südwand im Oktober 2013 beschreibt.
Die Übersetzung von "On Top of the World. The New Millennium", das bereits 2012 in englischer Sprache erschienen ist, lässt kein Detail der Besteigungen und der Besteigungsversuche aus. Die deutsche Ausgabe hat zudem ein großes Plus: Der Alpinhistoriker Jochen Hemmleb, der schon dreimal am Mount Everest nach Spuren der britischen Expedition von 1924 gesucht hat, hat sie um Wandbilder ergänzt, in die alle Routen der Kletterer eingezeichnet sind. Anhand der Fotografien kann man gut erkennen, welche Routen logisch oder unmöglich sind.
"Herausforderung 8000er" ist zweifellos ein Standardwerk, auch wenn seine Gültigkeit vergänglich ist, denn jedes Jahr werden neue Hänge erklommen. Trotzdem gibt der Band einen wichtigen Zwischenstand zum Höhenbergsteigen und auch einen interessanten Ausblick auf zukünftige Herausforderungen. Der Westgrat des Everest wartet noch immer auf eine Erstbesteigung im Alpinstil, die Überschreitung von Everest und Lhotse wurde auch noch nicht gemacht, an das große Hufeisen Everest, Lhotse, Nuptse ist gar nicht zu denken. Und auch die chinesischen Seiten von Broad Peak und Gasherbrum I sind noch weitgehend unberührt.
sgr.
Richard Sale, Eberhard Jurgalski und George Rodway: "Herausforderung 8000er. Die höchsten Berge der Welt im 21. Jahrhundert. Menschen - Mythen - Meilensteine", übersetzt und bearbeitet von Jochen Hemmleb, Tyrolia-Verlag, 272 Seiten, 39,95 Euro
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Die Übersetzung von "On Top of the World. The New Millennium", das bereits 2012 in englischer Sprache erschienen ist, lässt kein Detail der Besteigungen und der Besteigungsversuche aus. Die deutsche Ausgabe hat zudem ein großes Plus: Der Alpinhistoriker Jochen Hemmleb, der schon dreimal am Mount Everest nach Spuren der britischen Expedition von 1924 gesucht hat, hat sie um Wandbilder ergänzt, in die alle Routen der Kletterer eingezeichnet sind. Anhand der Fotografien kann man gut erkennen, welche Routen logisch oder unmöglich sind.
"Herausforderung 8000er" ist zweifellos ein Standardwerk, auch wenn seine Gültigkeit vergänglich ist, denn jedes Jahr werden neue Hänge erklommen. Trotzdem gibt der Band einen wichtigen Zwischenstand zum Höhenbergsteigen und auch einen interessanten Ausblick auf zukünftige Herausforderungen. Der Westgrat des Everest wartet noch immer auf eine Erstbesteigung im Alpinstil, die Überschreitung von Everest und Lhotse wurde auch noch nicht gemacht, an das große Hufeisen Everest, Lhotse, Nuptse ist gar nicht zu denken. Und auch die chinesischen Seiten von Broad Peak und Gasherbrum I sind noch weitgehend unberührt.
sgr.
Richard Sale, Eberhard Jurgalski und George Rodway: "Herausforderung 8000er. Die höchsten Berge der Welt im 21. Jahrhundert. Menschen - Mythen - Meilensteine", übersetzt und bearbeitet von Jochen Hemmleb, Tyrolia-Verlag, 272 Seiten, 39,95 Euro
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