Was leistet die Literaturwissenschaft, wie liest man Texte, welche Leitlinien und Überzeugungen liegen Interpretationen zugrunde? Dieser Frage wird anhand der faszinierenden Rezeptionsgeschichte von Annette von Droste-Hülshoffs Die Judenbuche (1842) nachgegangen. Die Erzählung hat bis in die Gegenwart eine erstaunliche Vielzahl von nicht nur unterschiedlichen, sondern sich radikal widersprechenden Deutungen erfahren. Das Buch zeichnet die Deutungsgeschichte umfassend nach, bietet Erklärungen und erhellt zugleich auf spannende Weise unausgesprochene Grundannahmen der Literaturwissenschaft.
"... Insgesamt handelt sich um ein gut lesbares, informatives Buch, das nicht nur für Literaturwis senschaftler(innen), sondern auch für Studierende und, wie es in der Einleitung heißt, "Pädagogen und Liebhaber des Textes" (S. 10) bestens zugänglich ist. Es stellt eine hilfreiche Selbstreflexion der Judenbuche-Forschung dar und präsentiert diesem Beispielfall zugleich ein lehrreiches Stück Fachgeschichte." (Stefan Descher, in: Zeitschrift für Germanistik, Jg. 29, Heft 1, 2019)