Die Standortdebatte, die in Deutschland seit Anfang der siebziger Jahre geführt wird, wirft inzwischen die Frage auf, ob Staat, Gesellschaft und Wirtschaft den uns gestellten Herausforderungen zur Anpassung und Veränderung gewachsen sind. Die Reformfähigkeit ist nicht nur zu einem innerpolitisch wichtigen Thema geworden. Genauestens wird auf internationaler Ebene beobachtet, wie sich die Deutschen in einer Zeit globaler Strukturveränderungen verhalten und welche politischen wie wirtschaftlichen Entscheidungen getroffen werden, um sich im internationalen Wettbewerb der Staats-, Gesellschafts- und Wirtschaftsordnungen behaupten zu können. Es ist eine Anfrage an den Geist der Zeit und zugleich eine Anfrage an die Kompetenz, neue Wirklichkeiten institutionell und pragmatisch umzusetzen, um Demokratie und die von ihr geprägte Ordnungpolitik der Sozialen Marktwirtschaft in ihren jeweiligen Teilordnungen zu modernisieren. Wie formulieren wir neue geistige, politisch-programmatische Anforderungen und welche Konsequenzen ziehen wir hieraus für die Willensbildung und Entscheidungsfindung? Was erwartet die politische Öffentlichkeit von den Führungs- und Verantwortungseliten? Wie wollen wir einer Ethik der Generationsverantwortung entsprechen, um den nachwachsenden Generationen die Tür zu freiheitlicher und sozialverantworteter Ordnung und Gestaltung ihrer Lebensverhältnisse offenzuhalten? Auf solche Überlegungen konzentrieren sich die in diesem Band veröffentlichten Aufsätze.