Masterarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Gesundheitswissenschaften, Note: 1,0, Universität Bielefeld (Fakultät für Gesundheitswissenschaften), Veranstaltung: Weiterbildender Studiengang "Master of Health Administration", Sprache: Deutsch, Abstract: Seit Beginn der Flüchtlingswelle 2014 wurde das deutsche Gesundheitssystem vor verschiedene Herausforderungen gestellt. Seuchenrisiken durch Tuberkulose (TB) und meldepflichtige Hauterkrankungen wurden genauso angeführt wie eine Mehrbeanspruchung des Akutversorgungssektors aufgrund des nur eingeschränkten Zugangs zu Gesundheitsleistungen für Geflüchtete. Ziel der vorliegenden Arbeit war neben der Beschreibung von Gesundheitsrisiken und Zugangsbarrieren zur Regelversorgung zum einen die Quantifizierung der Häufigkeit von TB und meldepflichtigen Hautkrankheiten einer repräsentativen Stichprobe frisch Geflüchteter. Zum anderen sollte die Inanspruchnahme von Notfallgesundheitsleistungen durch Flüchtlinge und Asylbewerber mit dem Nutzungsverhalten der einheimischen Bevölkerung verglichen werden.
Die Prävalenz von TB innerhalb der repräsentativen Flüchtlingskohorte lag deutlich höher als der Durchschnitt für die deutsche Bevölkerung. Die hierdurch bedingte zusätzliche Anzahl an Neuerkrankungen in der BRD hielt sich jedoch in Grenzen. Die Prävalenzen für meldepflichtige Hauterkrankungen hingegen waren in den Flüchtlingseinrichtungen vernachlässigbar gering. Aufgrund von Zugangsbarrieren zur Regelversorgung nahmen Geflüchtete Notfallgesundheitsleistungen im Vgl. zur Lokalbevölkerung überproportional häufig und zu anderen Tageszeiten in Anspruch. Aufgrund der jüngeren Altersstruktur und eines anderen Case-Mix wurden bisher durch die Lokalbevölkerung weniger in Anspruch genommene Fachdisziplinen im Notfallgeschäft vermehrt nachgefragt.
Die Erst- und Notfallversorgung von Geflüchteten stellt aufgrund der besonderen kulturellen und sprachlichen Bedürfnisse eine Herausforderung für das deutsche Gesundheitssystem dar.Die adäquate psychotraumatologische Versorgung von Geflüchteten wird in Zukunft eine große Herausforderung darstellen. Es gibt Hinweise, dass durch entsprechende administrative, organisatorische und gesetzliche Neuordnungen sowohl Kosten eingespart als auch die medizinische Versorgung dieser vulnerablen Patientengruppe verbessert werden könnten.
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Die Prävalenz von TB innerhalb der repräsentativen Flüchtlingskohorte lag deutlich höher als der Durchschnitt für die deutsche Bevölkerung. Die hierdurch bedingte zusätzliche Anzahl an Neuerkrankungen in der BRD hielt sich jedoch in Grenzen. Die Prävalenzen für meldepflichtige Hauterkrankungen hingegen waren in den Flüchtlingseinrichtungen vernachlässigbar gering. Aufgrund von Zugangsbarrieren zur Regelversorgung nahmen Geflüchtete Notfallgesundheitsleistungen im Vgl. zur Lokalbevölkerung überproportional häufig und zu anderen Tageszeiten in Anspruch. Aufgrund der jüngeren Altersstruktur und eines anderen Case-Mix wurden bisher durch die Lokalbevölkerung weniger in Anspruch genommene Fachdisziplinen im Notfallgeschäft vermehrt nachgefragt.
Die Erst- und Notfallversorgung von Geflüchteten stellt aufgrund der besonderen kulturellen und sprachlichen Bedürfnisse eine Herausforderung für das deutsche Gesundheitssystem dar.Die adäquate psychotraumatologische Versorgung von Geflüchteten wird in Zukunft eine große Herausforderung darstellen. Es gibt Hinweise, dass durch entsprechende administrative, organisatorische und gesetzliche Neuordnungen sowohl Kosten eingespart als auch die medizinische Versorgung dieser vulnerablen Patientengruppe verbessert werden könnten.
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