Examensarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Wirtschaftsgeographie, Note: 1,7, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: Der demographische Wandel nimmt in vielerlei Hinsicht Einfluss auf den deutschen Einzelhandel, insbesondere den Lebensmitteleinzelhandel. Die Alterung und Schrumpfung der Bevölkerung in Deutschland bedeutet für den Einzelhandel nicht automatisch einen Umsatzrückgang, orientiert man sich nur rechtzeitig um. Von der bisher im Fokus stehenden Zielgruppe der unter 49- Jährigen, hin zu der äußerst heterogenen und kaufkräftigen Zielgruppe der über 50-Jährigen; und in dieser Kohorte besonders auf Menschen im Rentenalter. Auch soziale und psychologische Aspekte müssen von Einzelhandelsunternehmen berücksichtigt werden, um älteren Menschen das Einkaufen zu erleichtern.Aus regionaler Sicht sind Einzelhandelsunternehmen, gerade im Bereich Lebensmittel angehalten, eine genaue Zielgruppenanalyse durchzuführen und ihre Standortwahl dementsprechend abzustimmen. Und im Hinblick auf die Nahversorgung der Bevölkerung. Der Trend zu wachsenden Verkaufsflächen, vor allem der Discounter und der Lebensmittel-Vollsortimenter, führt zur Aufgabe weiterer kleinerer Einzelhandelsstandorte. Hier spielt die gestiegene Mobilität der Bevölkerung, hauptsächlich in Form des PKW, eine entscheidende Rolle.Bei gleichzeitig alternder und schrumpfender Bevölkerung führt diese Entwicklung in vielen Regionen zu Problemen bei der Nahversorgung sowohl in ländlichen als auch in urbanen Räumen. Besonders betroffen sind hierbei die weniger mobilen Bevölkerungsgruppen. Die Alterung und speziell der Rückgang der Bevölkerung führt neben dem Strukturwandel im Einzelhandel zu einer verstärkten Ausdünnung des Nahversorgungsnetzes. Immer größere Bedeutung bei der Nahversorgung kommt Kleinflächenkonzepten größerer Handelsunternehmen zu, die einen wichtigen Beitrag zur fußläufigen und ortsnahen Versorgung der Bevölkerung leisten - allerdings auch nur in Gemeinden, in denen ausreichend Kundenpotenzial vorhanden ist. Durch ein Zusammenspiel verschiedener Konzepte kann die Nahversorgung der Bevölkerung in betroffenen Gebieten - besonders kleinere Kommunen des ländlichen Raums - zwar aufrechterhalten werden, eine vollwertige und umfassende Versorgung aber nicht ersetzt werden.
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