Die Notwendigkeit des Pflanzenschutzes begann für den Menschen mit dem syste matischen Anbau von Kulturpflanzen. Während die Bekämpfung von Insekten und Pilzerkrankungen erst mit Hilfe chemischer Mittel in neuerer Zeit möglich wurde, ist eine rein mechanische Beseitigung von Unkräutern bereits seit Jahrtausenden üblich. Ein Wechsel von Kulturen mit nachfolgender Bodenbearbeitung, seit Jahr hunderten, z. B. in Deutschland geübt, ferner die Saatgutreinigung, trugen wesent lich zur Niederhaltung von Schäden durch Unkräuter bei. Das Spezialproblem örtlicher totaler Pflanzenvernichtung wurde mit fortschrei tender Zivilisation immer gröl3er und schwieriger lösbar, ich denke hier an die Beseitigung von Pflanzenwuchs auf Industriegelände, Eisenbahnanlagen, Sport plätzen, Parkwegen usw. Erst recht spät. d. h. Ende des 19. Jahrhunderts, be gann man, sich der pflanzenschädigenden Wirkung einiger anorganischer Chemi kalien, wie Kupfer- oder Eisen(II)-sulfat, zur Totalvernichtung von Pflanzenzu bedienen. Eine restlose Unkrautvernichtung, d. h. in speziellen Fällen die völlige Vernichtung allen Pflanzenwachstums, konnte mit anorganischen Chemikalien in der Folgezeit - vorwiegend zwischen dem 1. und 2. Weltkrieg - nachdem einige besonders wirksame Verbindungen, wie z. B. Natriumchlorat und Natriumarsenit, aufgefunden worden waren, befriedigend gelöst werden. Aber die Anwendung an organiseher Verbindungen brachte einige Nachteile mit sich. Die wasserlöslichen Salze des Natriumchlorats sind in ihrer Wirkung zu sehr abhängig vom Klima bzw. Wetter. Auch ist Natriumchlorat zusammen mit organischem Material feuerge fährlich, und selbst die mit ihm behandelten Flächen können feuergefährlich wer den. Natriumarsenit andererseits ist giftig und gibt Anlal3 zu unerwünschten Arsen Rückständen im Boden. Davon abgesehen sind die Aufwandmengen meist hoch.
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