„Wie soll er das ohne dich schaffen?“ Sie lächelte. „Er kann das.“ Es sind nur diese drei kurzen Wörter, doch sie sagt sie so überzeugt, dass ich ebenfalls daran glaube.
Seite 276
Nachdem Mona ihren Job und ihre Wohnung verloren hat, schläft sie im Kinderbett ihrer Freundin. Höchste Zeit, ihr
Leben wieder in den Griff zu bekommen! Kurzerhand bewirbt sie sich in einer Detektei.
Ihr Auftrag…mehr„Wie soll er das ohne dich schaffen?“ Sie lächelte. „Er kann das.“ Es sind nur diese drei kurzen Wörter, doch sie sagt sie so überzeugt, dass ich ebenfalls daran glaube.
Seite 276
Nachdem Mona ihren Job und ihre Wohnung verloren hat, schläft sie im Kinderbett ihrer Freundin. Höchste Zeit, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen! Kurzerhand bewirbt sie sich in einer Detektei.
Ihr Auftrag und gleichzeitig ihre Bewährungsprobe: Oliver Feeberger wieder zurück ins großelterliche Weingut zu bringen.
Tatsächlich findet sie ihn schon nach kurzer Zeit, doch er weigert sich, ohne sie dorthin zu gehen. Und so beginnt für das Stadtkind Mona ein 2monatiges Praktikum im Familienbetrieb der Feebergers…
Dieses Buch hat mich wohl genau zur richtigen Zeit erreicht… Denn noch während des Lesens hat es mich in eine Weinregion verschlagen, in der ich als Kind viel Zeit verbracht habe und auch bei der Lese helfen durfte. Aber auch ohne diese Spaziergänge im Weingarten katapultiert „Herbstblüten und Traubenkuss“ den Leser sofort ins herbstliche Wien und bringt einem den Zusammenhalt in einem Familienbetrieb näher. Auch lernen wir viel Wein und über die kulinarischen Genüsse in einem Buschenschank – durchzogen von authentischen Rezepten. Eine Besonderheit, die mir nicht neu ist, die ich aber immer wieder gerne in Büchern sehe.
Mona ist ein herzensguter Mensch, fast etwas zu herzensgut und so wirkt es manchmal, als wäre sie schwach und würde sich herumschubsen lassen. Ich selbst habe sie als starke Frau empfunden, die die Chance hat, in ein Leben fernab von dem, in das sie geboren wurde, kennenzulernen. Und diese Chance auch nutzt.
Sie ist in einem lieblosen Haushalt mit zwei Zahnärzten als Eltern aufgewachsen, deren einzige Erwartung an sie es ist, ihre Nachfolge anzutreten. Der einzige Wunsch, den sie ihnen nicht erfüllen will, denn ihre Welt sind die Zahlen.
Was für eine Ironie, dass ausgerechnet Mona nun Oliver überreden soll, das familiäre Weingut zu übernehmen. Denn nach einem schweren Schicksalsschlag vor fünf Jahren hat dieser die Familie überstürzt und ohne ein Wort verlassen. Dennoch wird er von den meisten herzlichen aufgenommen und fühlt sich sofort wieder in seinen Weinbergen zu Hause. Ein Gefühl, das ich nur zu gut verstehen kann.
Doch das Leben wäre nicht das Leben ohne Überraschungen. Und so hält auch diese Geschichte einige Herausforderungen für die Protagonisten bereit, sorgt für Missverständnisse und Beschuldigungen, die Mona meist stoisch über sich ergehen lässt. So herzlich sie vom Großteil der Familie aufgenommen wird, so hinterhältig versuchen andere, sie zu vertreiben.
Hätte ich mir hier mehr Ellbogeneinsatz von ihr gewünscht, wie manch anderer Leser?
Nein, denn Mona ist eine ruhige, gelassene Person, die weiß, wann stiller Protest wirkungsvoller ist als lautes Gebrüll.
So wunderbar die Beschreibungen der Gegend, des Essens, der Arbeit in sengender Sonne und klirrender Kälte waren, bei den Personen hat mir dieses runde Bild etwas gefehlt. Auch wenn ich Monas Art schätze, warum sie Hals über Kopf alles zusammenpackt um mit Oliver zu gehen, habe ich nicht ganz nachvollziehen können. Hier hätte mir ein etwas längerer Einstieg besser gefallen.
Die Liebesgeschichte selbst entwickelt sich langsam und somit glaubwürdig, und auch wenn ich beim Lesen Tränen in den Augen hatte, war ich froh, dass Emilia Schilling uns nicht mit rosaroten Zuckerwolken verwöhnt sondern durchaus ein Maß an Realität zutraut.
Eine Liebesgeschichte, die uns in die Weingärten Wiens entführt und langsam wie die Trauben dort in der Sonne reift…