Hermann Broch hatte, wie viele seiner Kollegen aus Wien und Schicksalsgefährten im amerikanischen Exil bestätigt haben, eine besondere Begabung für Freundschaft. Ohne das große Netzwerk an freundschaftlichen Beziehungen, das er durch persönliche Begegnungen und seine riesige Korrespondenz ständig erweiterte, sind weder seine Romane, die die Tendenzen der Zeit einfangen und voll von intertextuellen Bezügen stecken, noch seine Initiativen als Public Intellectual auf den Gebieten der Politik, der Erziehung und der Menschenrechte zu verstehen. Bisher ist das Thema Brochs Freundschaften noch nicht im Zusammenhang untersucht worden, und so bedeutet der Band ein Novum in der Forschung. Zu den Freundschaften, die behandelt werden, gehören u.a. die zu Robert Musil, Alfred Polgar, Ea von Allesch, Elias Canetti, Stefan Zweig, Giuseppe Antonio Borgese, Erich von Kahler, Karl Kerényi und Hannah Arendt.