Hermann Hesse und die Moderne
Diskurse zwischen Ästhetik, Ethik und Politik
Das von Detlef Haberland und Géza Horváth unter Mitwirkung von Tünde Katona und Judit Szabó herausgegebene Buch bildet durch die Wiedergabe zahlreicher Aufsätze/Studien/Interpretationen Hermann Hesse und die Wirkung
seiner Werke in der Zeit der Entstehung bis in die Gegenwart ab. Entstanden sind diese…mehrHermann Hesse und die Moderne
Diskurse zwischen Ästhetik, Ethik und Politik
Das von Detlef Haberland und Géza Horváth unter Mitwirkung von Tünde Katona und Judit Szabó herausgegebene Buch bildet durch die Wiedergabe zahlreicher Aufsätze/Studien/Interpretationen Hermann Hesse und die Wirkung seiner Werke in der Zeit der Entstehung bis in die Gegenwart ab. Entstanden sind diese wissenschaftlichen Arbeiten in einen breiten Diskurs von Literaten, die sich anlässlich des fünfzigsten Todestages des Dichters Anfang Mai 2012 auf einer internationalen Tagung am Germanistischen Institut der Universität Szeged/Ungarn trafen.
Diese Tagung hatte vor allem den Zweck, Literatur- und Kulturwissenschaftler und etablierte Hesse-Forscher sowie auch Nachwuchswissenschaftler aus zahlreichen Ländern in einem „Hesse“-Dialog zusammenzubringen und die unterschiedlichen nationalen literaturwissenschaftlichen Traditionen und Herangehens- und Sichtweisen auf das Werk des Dichters auch und vor allem außerhalb gängiger Vorstellungen darzustellen und herauszuarbeiten.
Das vorliegende Buch ist nicht für Leser gedacht, die vielleicht Hermann Hesse und seine heute wie gestern ungebrochen populären Werke kennenlernen wollen. Vielmehr ist es nicht nur von Nutzen, Hesse und sein Werk vor dem lesen zu kennen, es ist notwendig. Der einfache Hesse-Leser, so wie ich es einer bin, hat trotz guter (Vor)Kenntnisse Probleme den wissenschaftlichen Thesen und Erkenntnissen der Protagonisten des Buches zu folgen und selbst scheinbar einfach zu erfassende Aufsätze, etwa der auf Seite 45 von Veronica Buciuman (Lektorin an der Universität Oradea RU) mit dem Titel „Der Bücherleser als Zeichen- und Seelenleser“ ist schwierig den Variationen von Leserportäts und jeweils einzelner Werke Hesses, wie etwa dem Demian, zuzuordnen bzw. nachvollziehend zu erfassen.
Allerdings, so viel kann ich nun doch als „Einfacher“ Hesse-Leser nach wiederholter, oder zumindest wiederholtem lesen einzelner Passagen des Werkes, feststellen: Den Hesse habe ich aus diesen Sichtweisen (fast) noch nicht betrachtet, geschweige denn kennengelernt. Und diese Neuheit der Sicht- und Herangehensweise, das in Beziehung setzen zu anderen und anderen Werken seiner Zeit, etwa Thomas Mann´s „Tod in Venedig“ und Hermann Hesse´s „Klein und Wagner“, die Untersuchung der literarischen „Auswirkungen“ der seelischen Verfassung des Dichters und seine engen Kontakte zu dem Psychiater Jung auf seine Werke, stellvertretend sei hier „Der Steppenwolf“ genannt, und nicht zuletzt der Einfluss seiner eigenen (Jugend)Lektüre (z. B. Nietzsche) machte mich immer wieder neugierig und spornte mich zum wieder-, weiter- und zu Ende lesen an.
Kurz: Wer es will, der kann es tun!