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Hermann Krone (1827 Breslau - 1916 Dresden) hat wie kaum ein anderer Fotograf in Deutschland die Entwicklung der Fotografie im 19. Jahrhundert auf nahezu allen Gebieten vorangetrieben und zahlreiche Pionierleistungen vollbracht. Das motivisch gegliederte Werkverzeichnis gibt Aufschluss über Krones universalen Anspruch an die Fotografie. In 3.858 Nummern werden Daguerreotypien, Bildnisse, Landschaften, Sachphotographien nach Kunstobjekten und paläontologischen Objekten, wissenschaftliche Fotografien aus den Gebieten Astronomie, Geologie und dem Lippmannschen Farbverfahren, Bestände der…mehr

Produktbeschreibung
Hermann Krone (1827 Breslau - 1916 Dresden) hat wie kaum ein anderer Fotograf in Deutschland die Entwicklung der Fotografie im 19. Jahrhundert auf nahezu allen Gebieten vorangetrieben und zahlreiche Pionierleistungen vollbracht. Das motivisch gegliederte Werkverzeichnis gibt Aufschluss über Krones universalen Anspruch an die Fotografie. In 3.858 Nummern werden Daguerreotypien, Bildnisse, Landschaften, Sachphotographien nach Kunstobjekten und paläontologischen Objekten, wissenschaftliche Fotografien aus den Gebieten Astronomie, Geologie und dem Lippmannschen Farbverfahren, Bestände der Skulpturensammlung Dresden und Reproduktionsfotografie einschließlich Lichtpausen erfasst. Alle Werke sind abgebildet. Neben Angaben zu Titel/Motiv, Datierung, Format, Technik, Montierung und Standort finden sich biographische Angaben bei den Bildnissen oder kurze Kommentare. Register erschließen die einzelnen Kapitel. Jeder Motivgruppe ist eine knappe Einführung zu Technik, historischer Bedeutung und zur Rolle im Werk Krones vorangestellt.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 25.06.2009

Der Mörteltrog und die Madonna
Wissenschaftler, Tüftler, Photograph: Hermann Krone und das Bildgedächtnis des 19. Jahrhunderts
Die Selbstporträts Hermann Krones zeigen stets einen in sich ruhenden Mann. Der Blick fest, die Haltung entschlossen. Mal sind die Arme verschränkt. Mal ist die eine Hand in die Hüfte gestemmt, während die andere auf den Arbeitsgeräten ruht, mit denen er sein Geld verdient, mit denen er forscht: Kamera und Objektiv. Schon die frühesten Selbstbildnisse – von 1852, 1856 und 1858 – zeugen von Krones Selbstbewusstsein als Wissenschaftler, Tüftler, Photograph.
Da ist der gebürtige Breslauer Mitte/Ende zwanzig und hat ein Studium der Philosophie, der Botanik, Geologie, Paläontologie, Zoologie, Physiologie, Chemie und Astronomie ebenso hinter sich wie seine ersten Erfahrungen mit Daguerreotpyien. Auch die zwölf Vorträge über die „Kosmos”-Schrift seines Freundes Alexander von Humboldt liegen schon ein paar Jahre zurück. Er lebt mittlerweile wieder in Dresden, jetzt mit Bürgerrecht und sächsischer Staatsbürgerschaft in der Tasche. In der Elbmetropole hatte er bereits von 1849 bis 1851 gewohnt, siedelte dann allerdings nach Leipzig über, wo man den Preußen nach nur einem Jahr wegen fehlender Aufenthaltsberechtigung wieder auswies. Im Dresdner Anzeiger und Tageblatt wirbt er in diesen Jahren des öfteren für sein „Photographisches Kunst- und Lehr-Institut”.
Krones Anspruch war es zeitlebens, dass „die Photographie mit allen Mitteln der Wissenschaft dienstbar gemacht” werde. Ein Anspruch, dessen Verwirklichung er noch vor seinem Tod 1916 erleben durfte: 1908 rief man an der Königlich Sächsischen Technischen Hochschule in Dresden die erste ordentliche Professur für Photographie in Deutschland ins Leben. Kurz zuvor hatte er der Hochschule sein rund 140 Tafeln umfassendes „Historisches Lehrmuseum für Photographie” vermacht. Ein voluminöser Band widmet sich nun dem vielschichtigen Schaffen Krones (Hans-Ulrich Lehmann: Hermann Krone. Die Photographien. Werkverzeichnis. Deutscher Kunstverlag München, Berlin 2008. 592 Seiten, 98 Euro).
Das Werkverzeichnis ist nach Motivgruppen gegliedert und zeigt, wie Krone alle Lebensbereiche photographisch erfasst. Es beginnt mit den Daguerreotypien, auf denen viele Honoratioren Dresdens zu sehen sind. Aber auch ein Hund und sogar ein Arbeiter: ein Maurer neben seinem Mörteltrog. Und die erste Darstellung der Sixtinischen Madonna von Raffael. Es folgt die Landschaftsphotographie, mit der sich Krone während seines ganzen Lebens auseinander setzte. 1853 schuf er mit seinen Bildern der Sächsischen und Böhmischen Schweiz die ersten Landschaftsaufnahmen im Königreich Sachsen überhaupt.
Den Band beschließen Sach- und Wissenschaftsphotographien, z.B. von paläontologischen, botanischen und zoologischen Objekten oder vom Venus-Durchgang über den Auckland-Inseln am 9. Dezember 1874. Krones Werkverzeichnis, konstatiert Herausgeber Hans-Ulrich Lehmann in der Einführung, lege Zeugnis ab für ein universales Bildgedächtnis des 19. Jahrhunderts. Genau das macht seinen Rang aus. FLORIAN WELLE
Hermann Krone im Atelier, umringt von seinen Arbeitsgeräten. Wer in Dresden auf sich hielt, ließ sich von ihm porträtieren. Gerne auch mal in historischen Kostümen. Abbildungen aus dem besprochenen Band
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