Untersucht werden die programmatischen Schriften von Hermann Muthesius, dem einflussreichen Mitbegründer des Deutschen Werkbundes, wobei Nietzsches Definition von Kultur als >Einheit des Künstlerischen Stils in allen Lebensäußerungen eines Volkes< als Ausgangs- und Leitthese vorangestellt wird.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Dass die Frage "In welchem Stile sollen wir bauen?" nicht erst in der Postmoderne, sondern schon im 19. Jahrhundert, nach der Ablösung der klassischen "Stilnorm" gestellt wurde, möchte die Rezensentin Valeska von Rosen erwähnt wissen. Diesem Gedanken der Relativität sei um die Jahrhundertwende wieder eine neue "Verbindlichkeit" entgegengesetzt worden, für die der Architekt Hermann Muthesius wortführend gewesen sei. Seine "Reformbestrebungen" hat Muthesius anhand von zahlreichen Schriften erläutert, die Fedor Roth nun gesammelt und den "Ideenkosmos" des Architekten sowohl "fundiert" als auch "anschaulich rekonstruiert" hat, lobt die Rezensentin. Muthesius' Denken sei von "Dualismen" geprägt und fordere, dass sich Form aus Inhalt ergebe, als "Ausdruck einer überindividuellen, inneren Wahrheit". Dagegen ist nichts einzuwenden, meint von Rosen, doch die praktische Einlösung gestaltet sich "schwierig", was auch Muthesius formuliert. Seiner Ansicht nach seien alle "kleineren Haustypen" letztlich nur ein schaler Abglanz von Leyes Wood, dem von Norman Shaw - den Muthesius verehrte - erbauten Landhaus. Genauso "schal" erscheint der Rezensentin allerdings Muthesius' Begründung, "nur im englischen Haus manifestiere sich die vorbildliche bürgerliche Wohn- und Lebensform, die ihren Bewohner auch moralisch präge".
© Perlentaucher Medien GmbH
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